K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)
Kleinere Mitteilungen
98 Kleinere Mitteilungen. Urkunden waren als heute, und zwar fehlen charakteristischer Weise die ältesten Stücke: von 1327, 1348, 1421, 1453, 1496 usw. Die heute noch vorhandenen Reste von ca. 30 Stücken, deren ältestes vom Jahre 1335 stammt, werden in der Gemeindekanzlei in einem Glaskasten aufbewahrt. Das Interesse ist gering, so daß es sich empfehlen würde, um die Abgabe dieser restlichen Urkunden an das Landesarchiv einzuschreiten. Im Gegensatz zu diesen Verhältnissen muß aber hervorgehoben werden, daß in Teltsch, Zlabings und Iglau geordnete Archive bereits bestehen oder die Ordnung in Angriff genommen ist. I. Am befriedigendsten ist der Zustand in Teltsch. In dem sehr schönen reichhaltigen Museum ist ein ganzes Zimmer dem städtischen Archive eingeräumt. Dieses wurde schon vor Jahren von J. Boringei- inventarisiert, ein Verzeichnis des wichtigsten Materials im Jahresberichte des Museums 1897/8 gegeben. Jetzt steht das Museum samt Archiv unter der Leitung der Direktoren Maska und Tiray. Letzterer ordnet das Archiv in vollkommen zureichender Weise, ist auf dessen Vermehrung und Erhaltung bedacht. Das umfangreiche Material an Ratsakten und Ratsbüchern aus dem XVII.—XIX. Jahrh. befindet sich dermalen noch im Rathause in schönen alten Schränken und dürfte über kurz oder lang, bis nur mehr Raum geschaffen sein wird, auch ins Museum übersiedeln. II. In Zlabings ist man eben daran, das wenige urkundliche Material, einige Handschriften und sonstige Altertümer in einem eigenen Raume im „Alten Rathaus11 zu sammeln und ein kleines Lokalmuseum zu gründen. Der Sache nimmt sich an der dortige Stadtsekretär, Herr Professor Dr. Reutter, der seine Ferien in Zlabings alljährlich verbringt, sowie einige Bürger. Gemeinde und Sparkassa werden die Mittel geben, um einige Schränke und Vitrinen anzuschaffen. Ich habe während meines mehrtägigen Aufenthaltes Anleitung gegeben, wie das