K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)

Dr. Michael Mayr: Das k. k. Statthalterei-Archiv zu Innsbruck

200 Mayr zimmer durch Abschließung des dazwischen liegenden Ganges, die theilweise Neueinrichtung des größeren Arbeits- und des Repertorien-Zimmers verdankt das Archiv der persön­lichen Initiative des gegenwärtigen Statthalters, Sr. Excellenz des Grafen Fr. Merveldt, welcher der Anstalt seine wärmste Fürsorge angedeihen läßt. Die Ordnung dieses inhaltlich so reichen, räumlich so ausgedehnten und aus den verschiedenartigsten Bestand- theilen zusammengesetzten Archives ist mit großen Schwierig­keiten verbunden. Die Arbeit muß hier naturgemäß im Ganzen und Großen mehr conservativer Natur sein und sich an das historisch Gewordene und dadurch Berechtigte anlelmen. Die alten und großen Bestände, z. B. das Brixner und Trienter Archiv, das Ferdinandeum und Leopoldinum, sind als gesonderte Theile beizubehalten. Abtheilungen da,.- gegen, welche mehr durch Willkür entstanden und weder historisch noch systematisch berechtigt sind, wie z. B. das Pest-Archiv, die Miscellanea etc. mäßen aufgelöst werden ; ihre Urkunden kommen in die großen Urkunden - Abthei­lungen. Acten werden nach sachlichen und zeitlichen Gesichts­punkten in andere Gruppen eingereiht. Was an der inneren Ordnung des Archives überhaupt noch zu geschehen hat, wurde bereits im vorigen Capitel gelegentlich der Aufzählung der einzelnen Bestände ange­deutet. Doch ist dermalen weder an eine weitergehende systematische Ordnung, noch weniger an durchgreifende Repertorisirungs- und Catalogisirungs - Arbeiten, am aller­wenigsten aber an wissenschaftliche Publicationen, der idealsten Aufgabe eines Archives, wie dies z. B. in Preußen geschieht, zu denken. Um nicht die der Zahl nach unge­nügenden Arbeitskräfte, welche durch die äußerst lebhafte Benützung des Archives vollauf und häufig mehr als billig in Anspruch genommen sind, ganz zu zersplittern, muß man sich zunächst zufrieden geben, im Laufe der nächsten Jahre die rationelle Aufstellung des noch erübrigenden Materiales im Rohen zu beenden und für dessen möglichste Conser-

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