K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 1. (Wien, Leipzig 1888)

Gerichtsbezirk Silz

6. Kurzlelm (Heiligkreuz). Kirchenarckiv. Die Caplanei Kurzlelin ist eine Filiale der Curatie Sölden und im Jahre 1804 gestiftet worden. Infolge der jungen Gründung sind nur Stiftungen und Acten dieses Jahrhunderts vorhanden. Ueber die Stiftmessen und Capitalien sind zwei Calendarien da. Canonische Bücher werden nicht geführt. 7. Längenfeld. Kirch enarchi v. Die Kirche zu Längenfeld ist 1342 eingeweiht1) und wurde von Silz resp. von Umhausen versehen; 1469 wurde eine Caplanei errichtet, 1498 die Curatie, die aber erst 1646 volle Gestalt erhielt. In einem unbenutzten Raume des Widums. — Vor­handen sind eine „Designation der im Widum zu Lengen- feld vorhandenen brieflichen Documente“ von 1743 und zwei Repertorien von 1752. Urbare der Kirche von 1743, 1792. Kirchenrechnungen keine vorhanden, doch merkwürdigerweise ein Verzeichniss der „Ausgab so ich Christof Küebacher etc. auf Maximilians Königs zu Böbéim aus llispanien Ankunft auf meine gn. Herrn Statthalter gethan hab“ von 1550. *) *) Ich berichtige hier die bei Staffier Tirol II 1, 362, Tinkhauser- Rapp 3. 371 und anderwärts sich findende Angabe, dass auf dem Thurm zu Längenfeld die gothische Jahreszahl 1305 zu lesen und der Thurm also in jener Zeit erbaut worden sei. Schon der spätgothische Styl würde sehr schlecht zur letzten Folgerung stimmen, allein auch die fragliche Inschrift, jetzt nicht mehr recht leserlich, doch in der Chronik von Längenfeld i. J. 1752 abgezeichnet, kann unmöglich mit A. Roschmann für 1305 gelesen werden. Wenn man aus der keineswegs gelungenen Zeichnung etwas schliessen darf, so würde ich am ehesten glauben, dass 1478 gelesen werden müsste, wobei 14 in römischen, 78 in arabischen Ziffern geschrieben wäre, was ja gar nicht so selten vorkommt. Diese Zeit würde zum Banstyle vollkommen passen. Karres. — Kurzlehn (Heiligkreuz). — Längenfeld. 33 3

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