Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1883
IS Worten — der sogenannten „Jugendzeit u n g e n“ gedenken, die seit neuerer Zeit, — unserer Ansicht nach übermässig colpor- tiert werden. Sie bieten vielerlei zu gleicher Zeit ; handeln also unsern oberwähnten, erläuterten Principien zuwider; und da sie zumeist für einen grossen Leserkreis, für Kinder verschiedenen Alters und diverser Bildungsstufe berechnet sein müssen — da sie anders nicht bestehen könnten — so findet man nur hie und da abwechselnd in den einzelnen Nummern einen, für sein Kind geeigneten Lesestoff und müssen demnach so manche Artikel, die dem Gesichtskreise des kleinen Abonnenten noch zu ferne liegen für die Zukunft bei Seite gelegt werden. Zudem sind die meisten derselben derart redigirt, um Effekt zu erzielen; man begnügt sich dabei eben damit, dass das Blatt keine unsittlichen Grundsätze und Ideen, keine unpatriotischen Tendenzen etc. ent- enthalte; im Übrigen aber findet jedes leere und hohle Geschwätz, in einigen sogar „Dichtungen“ von Kindern Aufnahme. Wie könnte eine solche Lektüre unsern obgestellten Anforderungen entsprechen ? Doch wollen wir den Wert der Jugendschriften nicht gänzlich absprechen, da sie ja immerhin auch manches Wertvolle und Anregende bieten, durch ihre Piätsel, Charaden, Scherzfragen etc., die Denkkraft anspornen und durch ihre oft künstlerisch ausgeführten Illustrationen auch auf das ästhetische Gefühl einen wohlthätigen Einfluss ausüben. Nur müssen die Eltern auch diese Art der Lektüre sorgfältig überwachen, soll anders der Schaden nicht den Nutzen derselben überwiegen. Keineswegs aber können wir den sogenanntenKinderdra- m e n, Lustspielen, Possen, K i n d e r c o m ö d i e n u. dgl. beistimmen, in denen die kleinen Tugendpedanten und Pharisäer ihre schönen Eigenschaften überall zur Schau tragen, immer die Moralisten gegen ihre leichtsinnigeren Gespielen machen, oder gross- miithige Handlungen üben, die ihnen wenig kosten und reiches Lob einbringen, — oder bald die Väter, bald die Oheime, báld die Lehrer und Hofmeister so schwach, so lächerlich dargestellt werden, dass der Missbrauch, wenigstens die Schwächung der Achtung, gegen ältere und Vorgesetzte Personen, nur allzu nahe liegt. Nun sollten wir alldem nach wohl ein ausführlicheres Verzeichniss derjenigen Bücher geben, die unsern Principien entsprechend für die einzelnen Altersstufen auszuwählen wären. Dies würde aber unsere Kräfte weit übersteigen und kann nur Sache eines grösseren Comités sein; deshalb wollen wir hier zum Schlüsse nur beispielsweise einige Werke nennen, die wir für geeignet erachten und empfehlenswert!) finden :