Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1879
4 Individuell, als auch einem ganzen Staate zum Segen gereicht; — und nicht minder ist der materielle Wohlstand eines jener gewichtigen Faktoren, welcher dem Einzelnen eine u n a b h ä n- giffe Stellung im sozialen Verkehr gewährt, ei- nem Staate aber, andern Staaten gegenüber, Macht und Ansehen zu sichert. In dieser Hinsicht ist die Anforderung an die Schule, — als an eine Pflanzstätte alles Guten und Edlen — diese Tugend zu üben, und ihr die erdenklichste Aufmerksamkeit zu schenken, eine berechtigte. Mit ruhigem Gewissen und ohne Selbsterhebung können wir übrigens behaupten, dass die Volksschule auch bisher dieser ihrer Pflicht nicht vergessen; so oft sich nur eine Gelegenheit darbietet, versäumen wir nicht, die Zöglinge derselben aufmerksam zu machen, und — soweit es eben ins Bereich der Volksschule fällt, — dieselben daran zu gewöhnen, — respektive zu erziehen, dass sie ihre Sachen werthschätzen lernen und mit steter Nüchternheit und Sparsarmkeit behandeln mögem Es liegt in der Natur der Sache, dass die Schule in diesem Punkte, ihre Stellung ins Auge fassend, — nur die Rolle eines Rathgebers und Führers auf sich nehmen kann; ausser ihrer Wirkungs-Sphäre aber nicht gut in der Lage ist, einen Einfluss vollständig zurGeltung zu bringen. Die Zahl derjenigen, welche die bisherige Einwirkung der Volksschule, namentlich hinsichtlich der Tugend des Sparens für nicht genügend halten, ist eine bedeutende; — diese meinen nun, dass diesem Mangel durch Errichtung von sogenannten Schulsparkassen abgeholfen werden könne. Wi r erlauben uns nun in Nachstehendem diese Institution, welche berufen sein soll, — der Verschwendungssucht, welch; in unserer Nation leider so tief Wurzel geschlagen, einen Damm zu setzen, und hinwiederum die sicherste Basis zur Erreichung des Sparens bieten soll, in ihren Hauptzügen ganz kurz zu kennzeichnen. „Die Kinder bekommen von ihren Eltern, Verwandten oder Bekannten Geschenke unter verschiedenen Titeln, (zu Namens- und Geburtstagen, bei guter Aufführung, Fleiss, Taschengeld etc.) und weil es die Eltern sich nur äuserst selten angelegen sein lassen, nachzuforschen, woraufdie Kinder dieses Geld verwenden— so vergeuden es diese in Ermangelung eines nützlicheren Zweckes, — indem sie sich dafür allerlei Leckereien und unnütze Sachen kaufen, wodurch nicht nur ihre Gesundheit gefährdet, sondern auch der Hang zur Verschwendung gross gezogen wird. Diesem—den materiellen- wie sittlichen Ruin, nicht selten heraufbeschwörenden Übel, könnte — so meinen nämlich die Wortführer besagter Institution — ein mächtiger Damm gesetzt werden, wenn Lehrer, wie Schulbehörden dahin wirkten, dass die Schulsparkassen ins Leben gerufen würden, wodurch zugleich den Kindern