Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1879
12 Welch empfindliche Last den Lehrern durch Einführung der Schulsparkassen erwächst, wollen wir des Langen nicht behandeln. Nur ganz kurz wollen wir anführen, dass das Einsammeln der Gelder, deren Verbuchung, Einlegen, Iler- ausnehmen in und aus der Sparkasse, Berechnung der Zinsen etc. durchaus nicht das Werk eines Momentes ist. Und — fragen wir, woher soll derjenige Lehrer, der jede freie Minute ausserhalb der Schulzeit zu seiner und seiner Familie Erhaltung verwenden muss, die Zeit nehmen, dass er dies Alles bewerkstellige, in Sparkassen mitunter Stunden lang harre, bis er an die Reihe kommt; abgesehen davon, dass die Amtsstunden der Sparkassen in dieselbe Zeit fallen, in welcher der Lehrer mit dem Unterrichte beschäftigt ist; ein Diener aber, der zu diesem Zwecke verwendbar wäre — ohne die Frage der Verantwortlichkeit ins Auge zu fassen — nicht zur Verfügung steht. Es scheinen dies zwar kleinliche Einwürfe zu sein, jedoch nur in den Augen Derjenigen, welche sich blos mit dem anschein- 1 ich glänzenden Resultate der Frage beschäftigen, auf die Schwierigkeiten der Ausführung aber nicht d e n ken. Dass sich diese Angelegenheit auf solch kurzem Wege nicht erledigen lässt, wie es einer unserer hervorragendsten Nationalökonomen (Kenessey) glaubt, der da, zur Beschwichtigung Derjenigen, welche sich über die, mit der Sehulsparkasse n-G e- bahrung verbundenen, kleinlich scheinenden und doch unendlich viel Zeit und Mühe verschlingenden Tändeleien beklagen, auf Grund des „a nobis, sine nobis“ („von uns, ohne uns“) Maxims einfach meint: „durch ein Landesgesetz oder eine strenge Regierungsverordnung wird dem schon geholfen werden“ — steht ausser jedem Zweifel. Denn es scheint uns überflüssig, erwähnen zu müssen, dass man den Enthusiasmus für eineneue Institution nicht a ns chaffen, dass man das Aufblühen derselben weder durch strengen Befehl, noch durch den Glanz der etwa zum Lohne für die Mühewaltung an gebotenen Goldstücke (wie dies, auf diesem Felde, in Begleitung von Versprechungen selbst von Regierungsorganen geschieht) hervorrufen — sondern blos durch die eigene reine Überzeugung von derheilsamenWirkung der Sache erzwecken könne. Aus welchem Grunde der Enthusiasmus bei uns nicht aufzufinden ist, waren wir bestrebt, bereits oben klarzustellen. Aber auch die so stark verkündete moralische Wirkung d e r Verbindung des in Rede stehenden Gegenstandes mit der Schule, können wir nicht auffinden. Die für die Institution Eingenommenen gehen nämlich von dem Standpunkte aus, dass zur Gewohnheit jedenfalls ein äusserer Reiz erforderlich sei, welchen das Kind nur