Bizalmas Értesítések 1926. március-június

1926-03-09 [1469]

Wien / 9.Maerz. /Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Der Abend meldet aus Budapest; Oberst Prónay erschien, wie heute bekannt wird, dieser Tage bei der Pollzeidirektion und machte dem Polizeirat Vogel ge­genüber die Anzeige, dass er wichtigo Mitteilungen über aie richtigen Ziele der Mörder und Faelscher machen könne. Július Pödör und Okoli­csanyi die beiden Mörder der Lebodamc Leirer und ain dritter namens Dónál und zwei weitere prónayoffiziere habén noch vor dem Mordé an Amalie Leirer von dem G-eheimverband des Landespolizeichefs Nádosy ei­ne wichtige Sonderaufgabe erhaltcn. Nádosy stellte den fünf Leuten falsche Reisepaesse eur Verfügung und beauftragte sie nach der Tsche­choslovakei zu reisen und dort den Aussenminister Dr.Benes und mögli­cherweise den Praesidenten Masaryk zu crmorden. Alle Vorbereitungen zum Mord waren bereits getroffen. Dónál reíste voraus um die Möglichkeiten auszuspionieren. Ihm folgten Pödör und die beiden Offiziere, die in der Wohnung Dónál's in Kassa versteckt gchalten wurden. Den Mord haetten sie im Auftrag derselben Geheimorganisation, die die Sokol- und Frank­faelschungen jahrelang ausübte, auaführen sollen. Oberst Prónay er­zaehlte noch dass Pödör ohne Wi3sen seiner Kamerádén von Kassa nach Bu­dapest heimgekehrt sei und auf eigene Rechtung die Amalie Leirer ermor­det habe und ihrat G-eld ünd Schmuck3achen beraubt hat. ^>le Polizei weiger­te sich zuerst die Aussagen des Oborstcn Prónay zu Protokoll zu nehmen, Brst auf sen energisches Auftreton gaschah dies, es wurden jedoch kel­ne wei.tere Schritte unternómmen. Víelmchr versuchte man alles um die Spu­ren zu verwischen. Nach wfciteren Angafcon Fronays wurde der Mordplan gegen Benes nur aufgeschoben. Die beiden Sa Pronay-Offiziere konnten von Kassa nach Ungarn heimkehren und haltén sich heute in einer Provinzstadt 3uf. Okolicsanyi wurde seinetzeit nur unter dem Druck der tschechischen Bewei­se verhaftat, Br verfügte angeblích über die vornehmsten Beziehungen. 9o* wie der Mörder des Selchers Kodelka Lederer, gehörte auch Okolicsanyi dem engsten . -. .. .* Ffeundeskreis Horthy3 an. Als er verhaftet wurde,fand rr.an in seiner Wohnung einen Wolfshund Horthyé, Horthy besuchte Okoli­csanyi sehr oft in seiner Wohnung. W i e n, 9. Maerzü/üng.Tel.Korr,Bureau/ Der Genfer Körrespondont der Wiener Allgemeinen Zeitung erfaehrt,dass in Genf: unverbindliche Bo ­sprechungen im Gangé sind,die^vom Aussenminister Benes' in der Wiener Pre3­sekonferenz angeregte Idee von der Annaeherung zwischen der Tschechoslo­wakei und Ungarn und die Frage des Abschlusses eines Garantiepaktes zum Ziele habén, Bs hadéit sich angebslich um die vom Magyarság verőffentlichte Bedingungen einer Aussöhnmg zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn.Wic der Korrespondent weiter erfaehrt,werden die Annaeherungsver3uchc die sich momentán im Anfangsstadiun befinden,bésonders von • englÍ3chor Seite lebhaftx unterstützt. Se^b3t Frankreich steht \v. «dem Abschlus3 eines Garantiepaktes nicht ablehnend gegenüber. jjsLi^,

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