Bizalmas Értesítések 1926. március-június

1926-03-01 [1469]

X/-/ Paris , l.Maerz. Die Blaetter greifen der morgígcn In­terpellation des Abgeordneten Blurn vor,der durch seine frázisé Frage,ob die französischen Delegierten in Genf neben den Vertretem der ungaricchcn Regierung Platz nehmen können,die Regierung vor eine delikáté Frage gce stellt hat.Nicht unwesentlich dürfte für die Antwort Priands die heutc erwartete Depephe des französischen Gesandten in Budapest über seine In­terventicn bei" Bethlen in Betrach 4 : komr.en.An massgebenden Stellen ist man sich dessen bewusst,dass es im gogenwaertigen Augenblick bedejklich wacre, die [die Genfer Sitzung vorgeschenen kardinalen Schwierigkoiton durch ne i.e sekundaere Schwierigkeiten zu vermöhsen.Mao wird sich bemühen,30 wird erklaert,einen Ausweg zu suchen und die von üngarn erwarteten Aufklae rangén und praxison Zusagen in die Wagschalá zu werfen.jedenfalls wird Frankreich darauf bestehen,vollo C-enugtoung zu erhalten.Über dag Verfahron in Genf erfaehrt man,dass bei der Plenarsitzung des Völkerbundes das Reg­lement e3 nicht zulaesst,vor einen. designierten Vertreter eines Staatec die Tür zu schliessen.Ist dessen Anresenheit einem seiner Kollegen unor­wünscht,so kann (er von der Sitzun- fernbleiben.Anders verhaelt sich dio Sache im Rate.Hier nehmen ausser den zehn Mitgliedern nur jene Delogiertc Platz,die zu einem bestimr.ten Zweck vorgeladen werden.Bs würde d3hor gc­nügen,wenn ein Mitglied des Ratos sich gegen die Berufung 3ethlen3 3tol­len würde,um dessen Anwesenheit auszuschiiessen.Bekanntlich ist auf dic Tagesordnung des. Bates die Pr3gc deo finanziellen Wiederaufbaues Un-arnc gesetzt. f^U- tjfat X^it­T>er Te *P R ntoml im Lei tar tikéi Stellung gegen die bish?rijc 3c­handlung der Frankfaelachung dorch die ungarische Regierung.Die stoto nou zu Tage tretende/) Dokumente und dic neuen Qe sichtspunkte lassen die Ange­legenheit in stets wichtigeren und crnsterem politischem Lichte er3chei­nen.Das Blatt hnelt es für erwio3en,dass man bemüht war,die Schuliigen von einem Teil ihrer Schuld rein zu waschen und dass das Gerichtsverfahron dazu angetan war,Verdacht zu erweckon.Es laesst sich nicht iroiton,dass ein Land,welches solche Umtriobe duldet und sie zu en t schuld ige"ü sucht, ; x * •- JV '»>*'* kein grosses Vertrauen in seine Friedensliebe und ceine Aontung vor den Vertraegen erwecken könne.Man könne Dr.Benes nicht ver­ubeln,venn er die Affaere der tochechoslowakischen Fotenfaelschungon vom Jahre 1921,die nie zur Genüge aufgeklaert wurden.wieder aufgreifen werdc. Benes kann Statutengemaess diese Frage vor den Finanzausschüss oder den ungarischen Ausschuss des Völkerbundes bringen.Wenn sich Gráf Bethlen ent­scniossen hat,persönlich nach Genf su gehen - mag dies ein Akt politischon Mutes sem^wird seine Situation im gegenwaertigen Augenblicke sicherlich senr delikát sein.Er v-ird vielleicht v/eniger Wohlwollen für neue Irleicht© rur.pn in der Finanzkortrolié üagarns finden, als früher.Das ungarische voiK wird nun selbst einpehen,wolcho Übel ihm durch die Faelschung33f faere zugetugt worden sind.Bs wird nurjnchr den Beweis von Umsicht und v C rnunft fpí en v 1 musseG,V ' enr ' die Regierung Bethlens uud das Régime Horthys dabei un­tergenen sollten, s0 íaesit sich nicht voraussehen,schliesst das öxatt,durch welche nationalistioche oder .-irklich republikanisch gesinntc ^•?Íf runs ?s ersetzt werden könnto,ohne dass daraus eine ernste imoro Krlse resultieren würde ,/CTTKB./ L o n d o n, 1 .Maerz ./Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Daily Express behaup­tet, Gráf Apponyi werde demnaechst rum ungarischen Reichsverweser ge­waehlt werden, was eine Wendung in der ungarischen Politik bringen werde.

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