Bizalmas Értesítések 1926. február

1926-02-10 [1468]

Wien, 10.Február. /Ung.Tel,-Korr.-Bureau./ Die Neue Freio Fressr hat eine Zuschrift rom Grafen Appcnyi erhalten, worin er mitteilt, dass in der Frage dor Vertretung Ungarns in Genf an ihn eine dieebezüg­liche jVufforderung weder gelegentlich 3einer letzten Besprechung mit dem f, Grafen Bethlen, noch sonst irgendwann ergangen sei. Daher seion alle Gerüchte über Bedingungen die er gestellt habén soll, hinfaellig. In einem weiteren Telegratrme des Blattes heisst es, dass Beth len sich entschlossen habe Ungarn in Genf selbst zu vertreten und dort die Frankfaelschungsaffaere selbst zur Sprache zu bringen. Er will im un­garischen Ünterausschuss des Völkerbundes sich über die Affaere aeussern und die Béreitwilligkeit der ungarischen Regierung betonén, mit aller Strenge gegen die Frankfaelscher vorzugehen. Im Zusammenhange damit will der Ministerpraesident feststellen, dass die Frankfaelschungsaffaere da3 finanzielle Sanierungswerk Ungarns und damit den Kredit Ungarns in keiner Weise ter'ihrt habén. In Regierungskreiaen verlautet auch, dass Appcnyi und Teleki den Ministerpraesidenten beíileiten scllen. • Wien, lO.^Ubruar. /ng.Tel.-Korr.-Bureau./ Die Wiener All­gemeine Zeitung hat aus Temesvár eine Meldung in der es heisst; Man spricht allgemein/ der Konferenz keine besondere Bedeutung zu. Sensatio­nelle Beschlüsse würdan nicht gefasst werden,,zumal die offiziöse Buka­rester Fresse angekündigt hat, da3s kcinerlei Demarch an Ungarn erfolrren wird. Wien, 10.Február. /Ung.Tel,-Korr.-Bureau./ Im Leitartikcl sagt die Wiener Allgemeine Zeitung; Die Frage welche Mitteleuropa beschaeftigt lautet dahin, ol> Temesvár ein zweites Locarnc werden kann oder zumindest die Vorstufe zu einem zweiten Lccarno. Für eine pcsitive Beantwortung dieser Frage spricht die geniale diplomatische Art des Aussonministers Benes die diesmal ven Hassgesaengen, % . j g- . Re vanchegedanken und Demütigung nicht nur nicht wissen will, sondern sogar dem bestén Versöhnungsmittel naemlich den Zugestaendnissen territorialer Korrekturen nicht abgeneigt zu sein scheint. aiit dieser iárfcenntnis kommt die Kleine Bntente der Ideenwelt Ungarns naeher,naemlich einer Ideenwelt ,die nur von den Feinden Ungarns ausser­halb der fcesamteuropaeischan Idee gestellt wird,die sich aber trotzdem vollkommen deckt mit dem ge3amten'europaeischen Willen,der in ein einziges Wort auskiingt,naeml ich I Frieden.Auch der Friedenswrrille Ungarns ,^.'.darf von keinem emzigen wirklich europaeisch Denkenden in Frage gestellt werden, Wird er aber, trotzdem angezweifelt,dann liegt die Ursache für diesen Zweifel nichtjin der politischen Struktur Ungarns, sondern in dem Fehle^nder Ungarn einkreisenden Staaten der Kleinen Entente,die nur zu lange von dem so schwer gedemütigten Ungarn kaum mehr ertraegliche Opfer verlangt habén, lm Programm der ^am^svárer konfsrenz ist eine feinlicae Scheidung zu markén,. :•. j zwischen den nur Ungarn beschaeftigenden Frage: und den Fragen die Ungarn und die iáit Ungarn zusamuenhaengenden Staaten betreffen. Schon diese Scheidung ist eine vielversprochende Gewehr für die Mögliohkeit einer ^ '"• ;. . wirklichen Verstaendigung, und die A atsache, dass in Temesvár die ^andönz bistehe, die gemeinsamen Interessen ungarns, der lachechoslovakei, Jugoslaviens. Rumaeniens anzuerkennen, ^zu betonén, und zu vertiefen, laesst'die Vermutung aufkommen, dass ±emesvar . . ein zweites Loearno werden könnte.

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