Bizalmas Értesítések 1925. július-december
1925-12-19 [1466]
Wien , IP. De zenibe r. /Ung. Te 1.-Korr. -Bureau. / Der Abend meldet unter dem ^itel nUngarische Wírtsohaftsspionage in Wien",dass seit einiger Zeit angetlioh wieder ungarische Finanzbeamton in Wien treilern, um liei Wiener leschaeftsleuten Untersuohungen anzustellen. Das Blatt sagt, gestűtzt auf den Rechtshilfevertrag, welcher österreichische Behörden verpflichtet, die ungarischen Bohörden gegen ungarische Staatsangehörige, die sich in Ungarn Zollhinterziehungon zu Schulden kommen lie^sen, zu untferstützen, vollzioht sich hier Fclgondes; In den letzten Wochon sind ungarische Beamten in Wien aufgetaucht, die neue U>ntersuchungen von osterroichiséhen Behörden verlangten, welche diesem Verlangen auch prcnpt entsprachen. Das Blatt fuhrt namentlich einige österreichischen Beamten von der Finanzla^ndegdirektion und auch den Leiter .der Untersuchungsabteilung im Finanzministerium an. von denen, ,wie da3 Blatt sagt, die ungarischen Beamten, wolche natiirlich auch an den Brgreiferpraemien beteiligt sind_, solche Bescheinigungen erhalten, die sie berechtigen / im Zcllamt und in der Finanzlandesdirektíon die Faeden der Untorsuchung, die von österreichischen Beamten geführt wird, zu leiten, Brnsthafte Leute bohaupten. wie das Blatt sagt, die neuerliche üntersuchungsaktion dor Ungarn^'/dáar eine auffallond grosse Zahl von Eaufleuten herangezogen wird, sei nur ein Vorwand für Wirtschaftsspionage und zwar deshalh, weil dio Ungarn die neuen Angaben zu den Handelsvertragsverhandlungen brauchen. Man muss zugeben, sagt das Blatt, dass die Beamten des 'Zolioberamtes sich nur widerwillig zu der in ' ihrer Erbacrmlichkeit erkannten Aktion hergeben. Die Unterstützung dieser ungarischen Wirtschaftsing.uisition durch die österreichischen Behörden, schliesst das Blatt, hat sich sohr rasch wirtschaftlich ausgewirkt. lie ungarischen G-eschaeftsleute kaufen nunmehr die ohnehin aus der Tschechei stammenden Waren lieber in Pressburg ein, als in dem Wiener Transitlager, da dort kein ungarischer Rechtshilfevertrag dáe AbsclVierung dieser G-eschaefto hedroht. Wir müssen uns auf den Standpunkt stellen, dass die Unterstützung von Ungarn,dáe sich auf der Wirtschaftsfront ale unser- Feind ausgibt, wirtschaftlicher Hochverrat íst.