Bizalmas Értesítések 1921. október
1921-10-06 [1449]
London 5.Október, Die engliachen Zeitungén f ahren fort in der Burgenland frage der. österreichischen Standpunkt zxx würdigen und anzuerkennen. 7/eötminster Oazette schreibt; Európa müase unbedinfrt von Gewaltdrohungen und Gewaltentfaltungen befreit werden, aber diese Befreiunskönne nioht kommen, solange die kriegerischen Rsgienmgen Kitteleuropas glaubcn s dass sie ihre Vertragverpflichtungen und die einstimmige lleinun^- ihrer Uachbaren missachten können. Saturday Rewiew msdnt die in das Burgenland e inged rangénen üngarn seien vielleicht von dem Geiste sorgloser romanti3cher Abenőteuerer erfullt , der in ihrem Blute liege, aie hatten aber eine Situation geacimífen, die Internationale Gefahren bringe und von den Sntentemaeohten íiicht geduldet werden dürfe,, Das üngarn diese Haltung überhaupt hat einiehmen können, tente lei der aus Pahrlas s i gk e it en in der Arbeit nicht nur der interalliierten Kommission, sondern auch der Sntente hin. ' ' Liverpool rost schreibt; das Burgenland sei nicht so klein,um eine Internationale Krise hervorzurufen. Von Bedeutung sei der Umetand; dass Üngarn die Autoritat der Alliierten missachte und wenn diese dies zulieesen, wurden aie eine gefshrliche Atmosphare in Süd-Qsteuropa schaffen^Iiine merwiiriige Eracheinung sei die ansoheinende Indifferenz aer in* teralliierten Kommission, die offenbar keine A nstrengungen gemacht habé um das Recht österreiohs durchzuaetzen,sondern vielmehr den Dingen ihren Lauf liess. Solange die ungariache Angelegenheit nicht geordnet sei, könnten die Alliierten auch in Koatantinopel und Athén nioht frel handeln.Die beiden Konflikte wurden verstarkend aufeinander wirken* Birmingham Poat schreibt: fenn die üngarn sich durchsetzten„wurden sie den Ehrgeiz und die Unzufriedenheit aller ITachfolgestaaten von netr em erweoken, von derén guten Willen und gemeinsamen Arbeit der Wiederaufbau dea weat lic hen. Europas abhenge. Schon deshalb muss üngarn zur Durchfuhrung des Vert rag ea gezwungen werden. Sin weiterer Grund für eine energische Haltung üngarn gegenüber sei der, dass es den Oberaten Rat die einzige Zörperschaft, die vielleicht die Autoritat habe, die europeeltehén Angelegenhelten zu or dnen, offen mi3sachtet habe. Die aus dem Burgenlandé vertriebenen österreichischen Gendarmen seien auf ausdrückliches Verlangen der Maechte dorthin entsendet worden und hstten gewissermassen den Oberaten Rat repraeentiert. Wenn dieser seine Autoritat aufrsechterh altén wolle, müase dieae 3eleidlgung abgebtisst werden,' Kan durfe gegebenenfalla auch vor einer mllitari achen Aktion nioht zurückaohrecken, denn die ffiederheratellung dea Friedensund aer Stabilitat in östlichen Európa sei der erate und wichtigate Schritt ztbn all<?emeinen wirtschaftlichen iViederauf bau./UTKB./ "xxgemex ;v i e n, 5.Okt ober./Privátmeldung des ÜEEB/ Die Eeue Preie Presse meldet: 7»iewir erfahren, dürfte die angekiindigte Konferenz in Vénedig, wenn nicht im letéten Augenblick eine 7,'endung geachieht, nicht stattfinden. Ea hat sich der merkwiirdige Pali ereignet, dasa ein Beaohlus8 der Botachafter-Xonferenz„ der amtlich mitgeteilt worden ist , dementiert wurde und daaa plőtzlich eine Ünstiaroigkeit eingetreten ist, derén üraachen nicht klar zutage liegen. Tataache ist, daaa England und Prankreich mit der Konferenz in Vénedig bi8 Jetzt nioht olnver standén sind und dass tíaher, wenn nicht allea trügt, dieses Zuaammentreffen nicht stattfinden wird, Die Konferenz hatte, aelbat wnn sie stattfinden würde, mit grossen Schwierigkeiten zu kSmpfen. De^ Plan des Kompromisaea besteht darin, dasa Osterreich Sopron abtritt und. dafür einen Teli des Ho3oner Komitatea, das im Norden dea ffeusleaier Sess ge« légen ist, erhSlt. Dieaes KompTomisa erscheint Jedooa der österreichischen Regierung ur.annehmbar, weil sie es parlamentarisch nicht durchzuoetzen imstande ware und weil die Ansicht vorliegt, dasB Seatungam ohne Sopron beinahe wertlos sei und dieaea Verkehrzentrum und diese oinaige gröeeere Stadt nioht entbehrt werden könne»Bie öéterreiehiache Regierung hat bisher den Priedena vert rag zur Grundlage ihres Standpunktes genommen und nach dem Priedensvertrage habén die GrosamEohte diV Aufgabe und die unabwei sliche Verpflichtnng, uns den ruhigen Besitz des-Burgenlande8 zu garantieren. Die lotzten Meldungen aus .leatungarn beweiaen, da3s die Verwirrung eher im Steigen begriffen ist und dort von der Köglichkeit einer Beaitznahme oder gar einer ruhigen Verwaltung kelne Rede sein kann, Vorgeatern iat in Pelaöőr die selbstandige westungariache 2epublik proklamiert worden. Dieaer neue Staat umfasst mehrere Bezirke, orklürt sich als neutral und besitzt bereits eine konstituierende la tionalversammlung. Wir möohten diese leeren ümdrehungen nioht alÍzu ernat nehmen und immer wieder muss betont werden, dass ein billiger jusíleích nicht abgelehnt werden darf und daaa daa Endziel sein muss mit íW-urn in Prieden und Preundachaft zu lében. Alléin die Proklamation dieaer neuen Republik iat ein ^eiohea dafür, dasa noch immer die grösate Verwirrunr in den Gemütern herracht und daaa es 3ehr sohwer sein wird zu einer^ltlle5oa LiniV.a kommen. ehe nioht der Chauvinismus a5ch abgekuhlt h t und ehe nioht die groaaen M&chte beweiaen, daaa aie úberhaupt noch rúner Politik, möge aie nun richtlg oder falach aein, fanig sind. -