Bizalmas Értesítések 1921. július

1921-07-03 [1446]

P f a g,2 t Juli ö /PrtvatffielduT]g des UTKB/ Die Blaettcr ineldetf aus Pozsony» Die inw. Budapest geführten Verhandlungen mit Ungarn sind unterbrochen worden und sollen erst nach der Konferenz von Portorose fortgesetzt werden„in den bisherigen Budapester Verhandlungen wurde, in der Verkehrskommission der Transitverkehr über Ungarn geklaert und nur ir. der Frage der Führung des Pariser Schnellzuges konnte keine Einigung erzielt grdea;Ini grossen und ganzen sieht man,dass Ungarn viel mehr ExportInteresse in einzelnen Industriezweigen hat,als ursprüng­lich angenommen wurde t Insbesondere die Maschinenindustrie rechnet auf grossen ^xport nach Tschechien. ar.foX» Ö g,2,Juli /p^ivatmeldung des UTKB/Die Narodni ^is^y erfahren das« die Meldung Wiener Blaetfer. wonach in der Frage der Bodenreform in Tschechien eine ausländische «acht zu intervenieren beabsichtige,sich auf Ungarn bezieht Die un­garische Regierung sei entschlossen,gegen die Bodenenteignun» in der Slowakei zu protestieren,soweit es sich um Staatsangehö­rige Ungarns handelt« 6 Wie n,/Privatmeldung des UTKB/ 2.Juli, unter dem Titel •« lestungarn, Antwort eines alten Österreichers auf die Zu­schrift des Grafen Albert Apponyi in der Neuen Freien Presse vom 8. Juni ds.Js.n veröffentlicht die Neue Freie Presse heute abend einen längeren Artikel von hervorragender Seite, in dem es heisstä Das Sohreiben des Grafen. Apponyi hat das Interessan­te, dass man es umkehren, statt Ungarn Osterreich und statt Öster­reich Ungarn setzen kann und dass es dann im übrigen wortwörtlich f leechlautend zur Widerlegung des Standpunktes des Grafen Apponyi ient. Hraf Apponyi spricht von einem feinen Ehrbegriff, dem es widerstreiten wurde, wenn Teile von Steiermark Ungarn zu­f ewiesen werden würden» Wenn in Steiermark ebenfalls geschlossene praohgobiete mit magyarischer Bevölkerung gelegen wären, so hätten dia alliierten Mächte diese Gebiete den Ungarn allerdings nicht, aber ausschliesslich deshalb nicht zuweisen können, weil die Un­f arn sie sich im Verbände der alton Monarchie zuverlässig schon erausgeholt hätten, wenn aber nicht, dann wären uns diese Gebiete im Vertrage von St,Germain ganz gewiss ebenso und noch viel voll­ständiger abgenommen worden als den Ungrarn die deutschen an Öster­reich grenzenden Gebiete Westungams. / Von Ehrgefühl im Punkte der Nichteinhaltung einer Vertragspflieht hätte Apponyi wieder nicht sprechen sollen. Ich habe ebenso wie er das starke Empfingen, dass es jedem feineren Ehrbegriff widerspricht, gerade jenem Staate gegenüber, der von früheren Bundes-und Kampfesgenossen bewohnt ist , deshalb, weil er sich nicht wük wehren kann, das im Friedensvertrage zugestandene Gebiet au verweigern, dagegen den anderen Nachbarstaaten.aie zu­schlagen können, mit der Versicherung, dass eine innere Aussöhnung immerhin denkbar ist, weitaus grössere und reichere «ebiete , die Slovakei, Transsylvanien und Kroatien zu überlassen. • _ Graf Apponyi erinnert daran, dass man laut Falstaff Ehre nioht messen kann. Ich will ihm auf das Gebiet der Realpolitik folgen und ihm zu bedenken geben, dass die Taktik vermöge deren man feierlich Verträge unterschreibt,in der Volksvertretung ratifi­ziert, ihre Einhaltung gelobt und sein Wort dann nur dort hält, wo brutale Gewalt spricht, dagegen zu nörgeln beginnt, wo ein al­ter Freund ein kärgliches Vertragsrecht geltend macht, dass diese Taktik sich schliesslich überschlagt, mit sich in Widerspruch ge­rät, weil ebenso wie die Achtung der gesamten »elt auch die Ver­achtung des Hechtes sehr reale Singe sind. *ohc Ich zitiere„weiter den Grafen Apponyi und ver­tausche im wesentlichen nur Österreich mit Ungarn. Pur die ungari­schen Realpolitiker stellt sich die Frage doppelt gegliedert wie folgt: Ist es ein Interesse Ungarns - so gross als aas des Rücker­weroes eines kleinen Landstriches auf den man durch Vertrag ver­saget hat- mit Osterreich möglichst gute freundnachbarliche Be­Beziehungen zu unterhalten und zweitens ist aie ü'rnaxtung sol­cher Beziehungen nach Lostrennung und Aneignung der vertrags­mässig den Österreichern übertragenen Gebiete überhaupt denkbar? Die Antwort auf die erste Frage dürfte bei halbwegs tiefer..Blik­kenden keine zweifelhafte sein und zwar umso weniger, als Öster­reichs Interesse am Bezüge ungarischer Rohprodukte durch die Ar­tikel des Vertrages von Trianon ohnehin gewährleistet sind und als Ungarn doch wofcl keinen Wert darauf legt, ringsherum und an allen seinen Grenzen von Feinden umgeben zu sein. Auf die zweite Frage gibt es nur eine Antwort und zwar ein entschiedenes Nein? Kein Österreicher, kein Deutscher, ja ich darf sogar sagen kein Angehöriger der We3tmächte Ä wird jemals wieder für ein Un­f am, das nur der Gewalt und/dem Rechte weicht,ein Gefühl der reundschaft empfinden können. Ich..für meinen Teil wünsche auf­richtig, dass zwischen Ungarn und Österreich zwar nicht der frü­here staatsrechtliche Verband,von dem in Osterreich wohl niemand etwas wissen will, aber doch ein möglichst inniges freundnachbar­liches Verhältnis geschaffen wird.#nicht Interessen und GefühlsmoEtente sprechen in gleicher TCeise dafür, aber eben des­halb möchte ich l letzten Augenblick darauf hingewiesen haben, dass mit einem Vertragsbruch in der Frage "estungams eine mo­ralische Scheidewand zwischen unse' errichtet wäre, eine Bitter­keit und ein Gefühlsgegensatz, über den hinwegzukommen keiner staatsmännischen Einsicht gelingen könnte. Dass die festmachte es hierauf abgesehen hätten,glaubt niemand ernstlieh, wenn dem aber so wäre, so sind die Ungarn und nicht wir darauf hineinge­fallen» P r e g 2. Juli. 7 Äl dang des Berichterstattern des U.T.K. B./ Professor Sikoraky achreibt in Slovensky Venkov üb«- den Kampf »wischen der slovakisohen Volkspartei und der nationalen and Bauernpartei. Er sa*t dass die grossen Fragen. » denen aaon dl» Frage der Religion ge­hört nicht durch primitive Artikel Jurigas oder Hlinkaa gelöst werden können. Diese Frage ist «ine Frage der gesammten Kulttzrwelt. Hlinkaa Politik sowie auch die Jurigas seien verfehlt und er wünsche, dass sie zur Politik der nationalen Zusammenarbeit turtiokkehren mögen. Wie nv2„Juli,/Privatmeldung des UTKB/Die Blaetter bringen die amtlichen ungarischen Brklaerungen über das Atten­tat auf den serbischen Prinzregenten c / TT

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