Bizalmas Értesítések 1921. július

1921-07-19 [1446]

' W i e n;i9 B Jüli 0 /Privatmeldühg dos UTKB/ Das lN eue Wiener Tageblatt meldet aus Paris: Aus der Senats ­rede Bri?änds betreffend den Vertrag von Tri anon sind nach den WorMiaute des Journal Offiriel. noch folgende Einzel­haiten naehzutragen: Auf den Einwand des Senators de Monziey dass die- Einwohner der westüngarisehen Komitate sich bereit erklaerenzu Deutschland überzugehen erwiederte Briand , dassywenn die Einwohnerschaft solche Gefühle hege,sie auch aif ungarischer Seite keineswegs verlaesslich waere^. VYvt WBQ westuniarisehen Komitate sei jedoch schön im Ver­trage von St„Germain verfügt worden,den Frankreich selbst ratifiziert habe«Es sei demnach dies eine Angelegenheit ausser­halb des Vertrages von Trianon* Beide Völker Österreicher und„üngarn sollen sich ein ander» nach ern und versuchen, sich mit einander zu verstaandigetf?^^gemeinwamc»tWillen getragen Ohne J*deh Hintergedanken an Repressalien ia Frieden zu vor» , harren,Briand glaube,dass man aus dea Vorträge von Trianon NUtzOn ziehen und das Ungarn ein normales ^enen führen könne, wenn es nicht wahnsinnigen IdOen sich hingebe und nicht den Hintergedanken hege,die früheren Beherrscher wieder ins Land zu fuhren, mit denen sich^/iemoid abf aendo und deren blosse» Erscheinen genügen würde.um in Mitteleuropa ein Blusbad anzu­richten und schliesslich,wenn Ungarn sich mit seinen Grenzen«* abfinden und wirklich ein normales Leben führen werde, Wien .19 .Juli,/ Privatmoldung des UTKB/ Das Neue Wiener Journal veröffentlicht die Meldung von dem Ersuchen der ungarischen Delegation in Paris betreffend die Verschiebung der Übergabe Westungarns und bemerkt dazu? Nach den jüngsten Ententeerklaerüngen ist wohl nicht daran zu zwei­feln, dass die Entente sich auf eine weitere Verschiebung der westungarischen Angelegenheit nicht einlassen werde>zumal auch die österreichische Regierung erklaert hat;von ihrem Rechts­standpunkt nicht abgehen zu können,Osterreich ist auch nach dem AnSchluss des Burgen1andos bereit,Ungarn in der FragO von Grenzberichtigungen,soweit als möglich.entgegen zu kommen,ist jedoch nicht in der Lage,auf die einzige Aktivpost in dem Friedensvertrage zü verzichten,die in der Zuteilung Westungarns an Osterreich Besteht, W i e n ,19,Juli /Privatmeldung des UTKB/ Die Ar­beiterzeitung meldet aus Wienerneustadt: Trotzdem die Übergabe des Burgenlandes bevorsteht Hess die ungarische Re­gierung in den letzten Tagen in westungarischen Gemeinden Wählen durchführen„Die Wählen gingen allerdings unter voll­kommener Teilnahmslosigkeit der Bevölkerung vor sich.Die Wahl­beteiligung betrug kaum zwei Prozent In manchen Gemeinten Stimmten nur die Kandidaten äb.In manchen musste sogar der Oberstuhlrichter die Gemeindevertreter ernennen ,In Mattersdorf erschienen von fünftausend Einwohnern 19 an der Urne, in Gross ­Petersdorf von 2800 Waehlern 15,in Kreisnach mit 3000 Ein­wohnern kein einziger faehler,in Siglos bloss die ßewaehlten, ir. de» anderen 371 Staedten und Dörfern des Burgenlandes nah« diO Wahl einen aohnli<:hen Verlauf* ~ ,P n o 1,19* Juli« £rt Tribuna verweist darauf 9 das» in der katholischen folkepartei„ diu bisher nach aussen als einige, geschlossene Fraktion erschienen separatistische itsirebungen in der Slovakei**/geltend maehen a Die Nachrieht, dass Cie eisSlf slowakischen nage ordne tenelubbe der hatolisohen folkspartei einen eigenen Mlub gründen wolle» wird nun auch von der Parteipresse seihst bestätigt <, Der Ölmütaer Fasinee beschuldigt JlinHc t dass er die Partei in ewei Lager spalfiton wolle, /dili/ aas*«. 'firo C1-4• n,l»UutnD*§ 'Hlsatäffiato+Xlüi,oh. meldet äüs"'flelsir «tf ff£» Vtiüssländ hat sieben "ahresklassen mobili« siert/Man, Mäübt hier K dassTdie"*Möhilisierung\entweder gegen a clen neuen Ostseeverband oder gegen Polen gerichtet seix« Möglicherweise werde ein Teil der neuen Sovjetarmee den Kemalisten zur Verfügung gestellt werden ,/UTKB/ in Paris dementiert entschieden die Meldung wonach gewisse * "" ungarische Gruppen „besonders die «^"£^W«M,ünä Monarchistischen sich der übergäbe Westungärns an Österreich widersetzen und die Festsetzung einer Ftast in Erwartung eines Übereinkommens mit Österreich verlangt haetten,/UTKB/ Kien, 19. Juli. /Privatineldung dea UTLB/ Der Heuen Freien Press wird von besonderer Seite mitgeteilt: Budapester Blaetter brin­gen MeIdingen über angebliche Hissung reiehsdeutscher Fahnen an ver­schiedenen Stellen des Burgenlandes Insbesondere in Hern st ein und be­haupten, dass diese Demonstrationen auf österreichische Agitation zu­rückzuführen sei en. Es ist schon wiederholt der Versuch gen»cht worden, die von den Frle densvertraegen verfügte Angliederung des Burgenlandes an Österreich als le Ii glich im Interesse Deutschlands gelegen hinzu­stellen und auf diese Weise die Entente Im Sinne einer Btvision der auf das Burgenlaad bezüglichen Vertragsbestimmungen zu beeinflussen. Die erwaehnten Meldungen bilden nur ein weiteres Glied in der, leider schon langen, kette propagativer Versuche, welche die im Interesse beider Staaten gelegene, reibungslose Durchführung der Angliederung bald durch Verbreitung falscher Meldungen unter der westüngari sehen Bevölkerung ­wie zum Beispiel von einer Invasion des Burgen lau des durch komrani3tI­schenElemente balfi durch irrige Informierung des Auslandes zu ver­eiteln suchen. Die öffentliche Meinuqg in Österreich hat bisher diesem Treiben gegenüber Zurückhaltung bekundet, die ihren Ursprung offenkun­dig in dem Vertrauen auf das Festhalten der Alliierten an den vertrae­gen and in dem Wansohe nach möglichster Schonung ungarischer Empfind­lich!» iten hat. Man kann sich aber des Eindruckes nicht erwehren, dass es an der Zeit waere, wenn von Seiten Österreichs dieser Kampagne ge­rade im Interesse freundschaftlicher Beziehungen zwischen den beiden Staaten energischer entgegengetreten würde. Dass übrigens In diesem Fal­le gerade Hernstein zum Schauplatz einer grossdeutschen Kundgebung ge­wachst wird ist kein sehr glücklicher Einfall und zur Kennzei chnu.ig der bedenitungslosen Methode dieser Propaganda charakteristisch,dass dieser Ort auf der ungarischerseits ausgegebenen Karte als rein kroa­tisch bezef ebnet idrd.

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