Bizalmas Értesítések 1920. október

1920-10-04 [1437] - 1920-10-05 [1437]

B r ü s e 1, 4.Október, /Havas./ Per Péupl teilt mi^dass das Zentfalkomité der Bergarbeiter des Borinage mit 15 gegen 12 Stirome grundsaetzlich dero Streik zugestimmt habe .Diesbezügliche Mas nah- -7? t men werden angekündigt ./UTKB./ -2*?V Kar ls b a d 4. Okt. /Sozialist i sehcír Partei tag, zweiter Tag/ Der heutige Vormittag verlief ausschliesslich unter polemischen Auseunandersetzungen über die frage ob der Parteitag die Zugehőrigkeit zum ReichenbergerPrógramm ,das heiss zu drittér Internationale beschliessen soll oder nicfit .Es kan zeitweise zu sehr er;egten %i stürmischen Zusammenst5sseh,éih l_Beschluss wurde aber Vormittag noch nicht gefasst.Waohrend der Czermaks kmmt es zu grossen Tumulten auf der Galerié Dicse Tu ­mulvte afíjrden bei dem" naechsten Red no r Warmbrunn /PTag/ noch grőssei: ,ais er behauptet,dass sich in der Organisatiou Mitglieder befaenden 5 die bürgeriichen Véreinigungen angehóren ja,dass sié im Vorstandé der Parteileitung saesséh .Zum Schluss komrat es noch zu einer Kontroversé wegen der Zugehőrigkeit zu bürgeriichen Ver e i non,die zu einer lehhaften Pebatte fünrt und damit aufgeklaert wirdfdass es únpóliti sche" Lese-und ancíere Klubs gi. bt ; welchen einzellne Genossen angéhőren ,Doch auch dagegen werden Eihwenduugén gehoben .Die Sitzung wurde um 3 /4 éin'ühr abgebrochen und NachmlT tag um 3/4 3 Uhr fortgesetzt Es sind 5öo Delegrérte anwesend ./UTK0 fúrnia mm £Z% Wien, 4 „Október c /Privatmeldung/, Das Neue Achtuhrblatt meldet aus Budapest: Die von den ungar ischen politischen Kreisen mit einer gewissen Emphase verkündeto Ankunft der rumaenischen Speziaide­iegiérten,an derén Apitze Oberst Stirzea,Flügeladjutani des Königs Fer­dinánd,der besondere Vertrauensmann des Königs stehtaist bisher noch nicht zur Tatsache geworden, Was bis nun an ungar is ch0r—i umaeni schen Verhandlungen stattgefunden hat,beschraenkt sich auf ziemlich belang* lose verkehrstechnische und kommerzielle Besprechungen e In der Aufnah­me der Handelsheziehungen zwischen Ungarn und Rumaenien ist namentlich dadúreh eine gewisse Stockung eingetreten.dass die Ungarn auf dem Stand punkt stehen,Bnmaenien miisse Siebenbürgen eine weitgehende Autonomie gewaehren AuÉh die Reise des "Legátionsrates Masirevics,der als Gesand­ter nach Bukarest haette gehen söllenjscheint auf Schwierigkeiten zu stos en 5 Um über die toten Éunkte der Verhandlungen hinweg zu kommen, war die Entsendung einer Spezialmission Ungar ns nach Bukarest geplant, die entweder unter der Führung des Grafe n Be thlen, oder des derzeitigen ungari schen Gesandten in Wien Dr e £ustav Gratz,stehen sollte c ^3* Wien, 4 e 0ktobei . /Privatmeldung/. Der Abend druckt fol­gende Meldung der KOI-BSpondénz-Revue aus Pozsony ab; Der flauptschrift­Teiter der Pozsonyer sozialdemokrat is chen líolksstimme Fritz Pfif feriing wurde gesteria-früa^ um sechs Uhr aus seiner Wohnung geholt,in ein Autó gesteckt und an dié oestérreichis che Grenze abgeftíhrt. Pfifieriing ist oesterreichischer Staatsbürger s arbeitet aber seit vielen Jahren in den Pozsonyer Siemens-Schuckert-Werken als Mechanlker, Er ist Mitglied der Parteileitung und wurde anlaesslich der Internierung der Mitglieder der Parteileitung mit der Red$ktion cser Volksstimme betraut. Als sich das Autó der oesterreiehischen Grenze naeherte s wollten die ischechi­sehen Polizisten bei Berg die Richtung des Autós aendern„ Der dienst­tuende oesterreichisehe Grenzoffizier bestand jedoch energisch darauf s dass Pfifferling/der nach oesterreichiseher Auífassung keni Verbrecher sei a seinem Schutze übergeben werde* Nach einigem Zögern geschah dies auch. Die Pozsonyer Arbeiterschaft hat an den neuen slovakischen Mini­ster Michüra ein Ultimátum ergehen lassen, in welehem mit dem Ausbruch des Generalstreiks in der ganzen Slovakei für heute Abendgddroht wird, falls Pfifferling nicht freigelass;en wi'rd'j Die Lage ist aeusserst ge­spannt,^ia auch sonst die slovakische Arbeiterschaft durch die letzten wirtschaftlichen Verordnungen der Regierung aeusserst erregt ist und béreits alle Voraussetzungen für ein"feindliches Hándelnder slovaki­schen, ungar ischen und deutschen Arbeiter seit Tagén ^eschaffén sind,, W ié n , 4.Október c /Pt*vatmeldung/ C Der Abend meldet aus [ Rom: Der italienische Sozialist Della Setta hatté im Auftrage des Post-und Teiegrafen-Verbandes die tschechische fíegierung aufgefordert, bei der ungarischen Regierung zu vermitfceln»damit das Todesurteil ge­gen Oskar Lévaijden Sekretaer des ungarische Postverbandes,nicht voll­streckt werde. Heute verstaendigte der italienische Minister des YAeus sern den Abgeordneten Della Séttajdass ungeachtet des Eiuschreitens desitalienischen Vertreters in Budapest bei Reicbsverwescr Horthy das Geau'ih um A.bwendung der Todesstrafe Lévais verworfen wurde* Die Mitteilung raachte ungeheueren Eindruk, .Wui ner Avanti erörtert sie lebhaftj mdem er das Psoletariat zu einer neuen Aktion gegen die ; ungtír*i«che Reaktion aufruft, * 2$~* K a r 1 s b a d l e Okt , /Sozialist! scher Partei tag/ Am Nach mit tag wurde die Verhandlur.í< über den Kompromi ss vor ­schlag»Hiilebrands betreffend Érne imung einer Kommissioh zur S chli dn tung von Differenzen fortgesetzt. Waehrend der Re de Pohis kara es zu grossen Laermszénen, die in' TaezRchkeiten auszuwarteü drohten, da gegen die Sozialdemokraten der Ruf /Verraeter/ fiel, Spaeter wurde fast.ges telit, dass der 'Sozialdemokrat Banké den Ruf ausgest^ossen'hatte, dem er .iedoch eine andere Auslégüng • gab, Bisher. ist noch keine Entscheidung gef allén. /UTKB,./ Paris 4. Okt. Der Populaire erklaert gegen­über der von den Morgenblaettern vertretenen Ansicht, dass der gestrige Beschluss der extremistischen Teilnehmer des Gewerkschaftskongresses von Orleans 3 ein syndikalistischesAk­tionskomitee zu bilden und sich an die Moskauer Internationale anzuschliessen, keineswegs eine Spaltung der Partei bedeute. Es gebe állerdings auch unter den Extrerai.stcn Anhaeuger einer Spaltungí doch habe die weitaus überwiegende Mehrheit es rn cht einmal zugelassen, dass die Spaltung in Diskussion gezogen werde. /UTKB./ Wien, 4.Október /Privatmeldung/.. Die Wiener Morgenzei­tung veröffentli cht einen Leitárt.ikeljder sich-iit den von der Arbei­terzeitung veröffentliehten Dokumenton beschaeftigt und schreibt: Es nützt kein Lengnen niohr, Die in den letzten Tagén'veröf fentlichten Do« kumente sind echt und alle Ableugnngsversuche sind zuschanden geworden, r W i e n 4 4.Október /Privatmeldung des UTKB/ Das Deutsche Volksblatt schreibt: Abgeordneter Mataja beschaeftigte sich in einer Waehlerversammlung mit der Dokumentenaffairé und sagtet Die letzte Ta­gúiig dér Nationalversammlung war nicht,wie dié Arbeíterzeitung schreibt em Tag des Ger ichtes, sbndern ein Tag der "Plncht der Sozialdemokrat ie vor dem Gericht e wás ursprünglichnur dem Abgeordneten Skaret zur Last fiél,ist durch diesé Abstimmung zu éiner schweren Belastung der gesam­ten sozialdémokraíischen Partei geworden-die sich itzt als eine Partei der Niedertracht un d Verlcumdúng demaskiért hat p Heimtükkisch verleum­den und feig auskneifen,ist das ganze Auf und''üm der sozialdemokrati~ senen Partei. Uber die vielbesprochenen Dokumente ist sich heute die Ofietnlichkéét klai% Die unbedeutenden sind echt,dié grossen sind ge- \ faelscht 0 Was endlich unser Verhaeltnis zu Ungarn anlangtjhaben wir auch zu einer auslaendischen Al egiernng mehr Sympathiejwénn sie christ-. lic íst,.als wenn sie sozialistisch oder froimaureriwch waere. Dadurch aber^wírd dje aussenpolitische Lage in kciner Weise berührt,éenn ein wirkiich sutes Verhaeltnis zu Ungarn ist erst dann mögllch 5 wenn das Burgenland gemaoss dem von Ungarn unterzeichneten Friedensvertrag uns fakf; ^ch übergeben wird 0 nnr7 í r^r^v i rur'» TI n

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