Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1867
27 Veränderungen im Personalstande der Schulanstalt. Während durch zwei Jahre unter den Lehrern der Anstalt keine Veränderung eingetreten war, wurden derselben im Laufe dieses Schuljahres rasch nacheinander zwei Lehrer durch Wahl uud Uebertritt in das geistliche Amt entrissen. Die dadurch hervorgebrachte störende Einwirkung aus den Gang des Unterrichtes war um so empfindlicher und nachtheiliger, als beide Lehrkräfte in denselben Fächern — deutsche Sprache und Geschichte — thätig waren und somit in einzelnen Classen die Lehrer desselben Gegenstandes binnen wenigen Monaten nicht weniger als dreimal wechselten. Zuerst schied aus dem Lehrkörper Herr Wilhelm Wohl, welcher nach kaum fünfjähriger Wirsamkeit an der hiesigen Anstalt am 8. September 1867 zum jüngern Stadtprediger erwählt wurde. An seine Stelle berief durch Wahl am 12. Oktober desselben Jahres das löbliche Presbyterium den geprüften Lehramtskandidaten Herrn Georg Keiutzel zum ordentlichen Lehrer für deutsche Sprache und Gerichte, welcher durch fünf Jahre in der hiesigen Knaben-Elementarschule thätig gewesen war. Am 29. März l. I. wurde dann Herr Georg Bert less — seit 1861 Lehrer an der hiesigen Anstalt — zum Pfarrer der Gemeinde Windau gewählt, woraus das löbliche Presbyterium die dadurch erledigte Lehrerstelle dem gegrüsteu Lehramtskandidaten Herrn Friedrich Kramer verlieh und denselben ebenfalls zum ordentlichen Lehrer für deutsche Sprache und Geschichte ernannte. Der letztere war an der Kuaben-Elementar- schule seit dem 15. September 1866 beschäftigt. Den ans ihrer Mitte geschiedenen Kollegen wird die Anstalt stets ein dankbares nnd freundliches Andenken bewahren. Da durch diese Berufungen die Lehrerstellen der 3. und 4. Knaben- Elementarschule erledigt wurden, so wurde die erstere am 12. Oktober und zwar definitiv durch den Lehramtskandidaten Herrn Friedrich Schulter besetzt, welcher im Jahre 1862 das hiesige Gymnasium absolvirte und daun drei Jahre hindurch in Heidelberg und Wien Philologie studirte. Die letztere Lehrstelle dagegen wurde am 13. April nur provisorisch bis zum Jahres- schluße dem Lehramtskandidaten Johann Schuster übertragen, welcher nach Absolviruug des hiesigen Gymnasiums ebenfalls in Wien und Heidelberg Philologie studirte.