Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1866

ieiträge Zur Kenntnis der Aö^ner totepmrlte. Vorbemerkungen. Der Nösner Gau, auch Nösnerland und Bistritzer Distrikt genannt, liegt im nordöstlichen Theile Siebenbürgens und erstreckt sich der Länge nach am Rande der Karpathen bis an die Klausenburger Haide, der Breite nach aus der Nähe des Samoschflußes bis gegen Teckendorf, gegen den Maroschfluß.hin. Die meisten Gemeinden des Gaues liegen im Bistritz- und Budakthale. Diese Thäler beginnen in den Karpathen, nehmen eine südwestliche Richtung und vereinigen sich oberhalb Baierdorf. Im Thale der Bistritz liegen: Klein- Bistritz, Jaad und Pintak oben an dem waldreichen Gebirge; weiter abwärts im Thale folgen: Wallendorf, Windau, die Stadt Bistritz oder Nősen; ferner Schönbirk, Heidendorf und Baierdorf. Im Budakthale stehen: Petersdorf, Neudorf und Waltersdorf an den Karpathen; dann Senndorf, Budák und Minarken. Nordwestlich von der Stadt in einem Seitenthale des Sajo lagern Mettersdorf und Treppen, zwei stattliche Dörfer, die äußersten gegen den Samoschfluß hin. Diese 15 Gemeinden bilden den obern, nördlichen Gautheil — de gemäin obn um zäret — der vurch den Serethberg vom untern, südlichen Theile — de gemäin ginst um zäret, an um zäret - geschieden wird. Dieser untere Theil des Nösnerlandes erstreckt sich südlich vom ersteren und wird von diesem durch dazwischenliegende Theile des Dobokaer Comitates fast ganz getrennt. Auch hier lagern die Ortschaften in zwei Nebenthälern, im Dürrbach- und Lechnitzthale. In ersterem liegt das von lutherischen Ungarn bewohnte Selyk, dann Weißkirch, Dürrbach und das zu zwei Drittheilen von refor- mirten Ungarn besetzte Tatsch; im letzteren: St. Georg, Wermesch und Lechnitz. Diese kleine, deutsche Colonie umfaßt eine Stadt und 21 deutsche Dörfer; von den 25,000 Seelen, die den Gau bewohnen, sind 19,000 deutsche. Die deutschen Dörfer im Norden Siebenbürgens waren in frühern Jahrhunderten nach Geschichte und Sage zahlreicher und breiteten sich vom Samosch bis an den Marosch in zusammenhängender Kette aus. Heut zu Tage ist so manches Glied dieser Kette zerbrochen; durch Kriege, Seuchen und die furchtbaren Einfälle roher Völker ist der deutsche Laut in manchem Orte verklungen: aber die Colonie des Nösnerlandes hat im Ganzen ihren alten Boden behauptet und die jetzt vein Deutschthum verlorenen Posten lagen

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