Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1863

Aelteres Zunft- und Vewerbewefen itt Bistkitz Bis ins 16. Jahrhundert. Wenn wir die geschichtliche Entwickelung der Hermannstädter und der Nösner Ansiedlung in ihren verschiedensten Beziehungen be­trachten. so werden sich uns zwei, durch die mannigfaltigsten Erschei­nungen begründete Bemerkungen in unwillkürlicher Weise ausdrängen. Die erste ist die, daß in der Regel die Hermannstädter Colonie vor ihrer Schwesteransiedlung einen Schritt voraus hatte; die Zweite, daß trotz der räumlichen Scheidung und der durch Jahrhunderte hindurch selbstständigen politischen Stellung beider Gaue die Ent­wickelungsmomente von Hermannstadt auf die gleichen Beziehungen im Nösncrgau einen nicht zu verkennenden Einfluß ausübten. Die erste Thatsache läßt sich leicht daraus erklären, daß bei der kompak­teren und größeren Masse der südlichen Ansiedlung sächsisches Volks­leben sich daselbst auch kräftiger und konzentrirter offenbarte. Die zweite Thatsache dagegen gibt den Beweis davon, daß trotz räum­licher Scheidung und politischer Unabhängigkeit, trotz des Mangels an einem solchen gegenseitigen Verkehr und Austausch, wie sie gute Straßen und die Presse heutzutage gewähren, die Verbindung zwi­schen beiden Colomén eine geistig-starke und ihr Verkehr ein häufiger muß gewesen sein. Zum Belege für unsere Behauptungen dürste es genügen darauf hinzuweisen, daß: 1. die Hermannstädter Colonie ihren festen politischen Zusam. menschluß und die feste Basis ihrer politischen Rechte bereits in dem 1

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