Evangelischen gymnasiums, Bistritz, 1863

27 Sprich's aus, mein Kind! hat sich gehäuft Zum alten Unglücksschlag Ein neuer noch? Ach Schmerz ergreift, Ja Schmerz Mein Herz! Mein Weib, das —sagst du—lag Im Blute da, entseelt Anzuschau'n Mir zum Grau'n?! Du hast mir wohl nicht recht erzählt! C h o r­Man bringt es dort vom Haus, Du kannst's mit Augen seh'n, heraus. Zweite Gegenstrophe. Kreon. Weh mir! Ein andres, zweites Unglück hier! Ich Armer! Welch Geschick, welch Mißgeschick Steht noch vor meiner Zukunft Thür? Noch halte ich in meinem Arm zurück Mein todtes Kind, ich Armer! da enthüllt — O weh! — Sich meinem Blick ein neues Todtenbild! O weh! — Ach Gott! Du arme Mutter du! Ach Gott! ,und du, mein Sohn, dazu! Bote. In dieser Stellung sank am Hausaltar Sie scharf getroffen von dem ^Stahle nieder, Und Nacht umhüllte ihre Augenlieder; Beklagt erst Megareus,1) der früher war So ruhmvoll seinem Todesloos erlegen, Dann diesen hier; häuft ihres Mordes wegen Auf dich als Thäter grausen Fluch zuletzt. 1) MegareuS, der ältere Sohn des Kreon, hatte sich bei der Belagerung der Stadt dem Tod fürs Vaterland geweiht, weil die Götter dem Ausspruch des Sehers TeiresiaS zufolge ein Sühnopfer vom Könige heischten.

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