Evangelischen gymnasiums, Bistritz, 1863

Sin geweihtes Frau'ngeschlecht Mit dem gotterfüllten Busen, Aufzustöbern, jene bei Fackeltanz und Sang Und zu reizen diese bei süßem Flötenklang. Zweite Strophe. Nach den Kyanischen Felsen, Wo sich zwei Meere verschmelzen, Längs des Bosporus und Salmydessus Strand Ziehn sich öde Oerter hin durch's Thrakerland. Sieh da! welches grause Wunder einer argen Wunde Ares, der dort waltet grenzend an das Stadtgebiet, Wie so schwer. Nicht vom Speer, Er des Phineus beiden Söhnen sie geschlagen sieht! Von des Phineus wildentflammtem, Gottverdammtem Weibe ward mit eines Webeschiffes Enden, Spitz gedreht in ihren blutbespritzten Händen, Ihnen eine Wunde an der Sehkraft Sehne beigebracht, Daß sie deckte drauf der Blindheit düstere Nacht?) Zweite Gegenstrophe. Und nun vor Wehmuth zerfließend, Thränen der Wehmuth vergießend, Jammern sie auch über ihrer Mutter Weh, Die sie einst gebar in jammervoller Eh'. Diese war entsprossen aus Erechtheus altem Stamme, Ausgewachsen fern in Felsengrotten, wo sie saß, Stets umbraust Und umsaust Von den eis'gen Stürmen ihre- Vaters BoreaS; 1 1) Der Nordwind BoreaS hatte die Tochter deS attischen König- ErechtheuS nach Thra- kien entführt und mit ihr die Kleopátra gezeugt. Diese dann ward mit dem thraki- schen Könige PhineuS vermählt und gebar ihm 2 Söhne, die nach dem Tode ihrer Mutter von ihrer Stiefmutter geblendet wurden, eine selbst dem Kriegsgott AreS Grau­sen erregende That.

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