Bács megyei püspöki körlevelek, 1939

- 21 < r Andáchtige Christen! Unterfertigter Bischof und apostolischer Administrator des Bač-er Bistums sendet sei- nen Gláubigen, den Katholiken dér Bačka, sei- nen Gruss und wünscht Euch gesegnete Weih- nachtsfeiertage: damit Euch in diesen Tagén die Gnade und dér Friede Gottes des Vaters und des Welterlösers Jesu Christi reichlichst zuteil werde. Gebenedeit sei Gott, der Vater unseres Herm Jesu Christi, der Vater der Barmherzigkeit und jeden Trostes, der in keiner Not jene ver- lásst, die auf Ihn vertrauen. Durch seine Gnade walten wir unseres Amtes und bemühen uns in den Christus ergebenen und getreuen Seelen das wahre Evangelium Jesu zu bewahren und das ganze Gesetz Gottes aufrecht zu erhalten, Christus nachfolgend auf dem Wege des Kreuzes. In dieser grossen Sorge, um die Erfüllung des Willens Gottes, riefen wir am 14. Novem­ber 1. J. unsere Diözesanráte und Bezirksde- chante nach Subotica zusammen, um uns über die Seelennot des uns anvertrauten Bač-er Bis­tums zu beraten. Es wurden uns die nötigen Berichte alier Pfarrámter über die dortigen Ver- háltnisse gewissenhaft zugesandt und nach der Uberprüfung des gegenwártigen Zustandes unse- rer Diözese mussten wir feststellen, dass uns ei- ne ungeheuere Gefahr bedroht wegen dem Zer- fall des Familienlebens; denn viele Katholiken leben ohne den Segen Gottes, andere wieder leben bloss in bürgerlicher Éhe, die nach den Gesetzen der Kirche nicht gesegnet werden kann, und wieder andere treten leichtsinnig mit Füssen das heilige Sakrament der Éhe und ihren vor dem Altare abgelegten Schwur dér Treue. und, was uns noch am meisten betrübt, in das Familienleben hat sich das verderbliche Un- heil dér Geburtenbeschránkung eingeschlichen Diesen Fehler bezeichnen wir als eine himmelschreiendeSünde.welche auch das christ- katholische Volk zum Untergang bringen wird. Unser höchster Lehrer, dér heilige Vater, belehite uns im Jahre 1930. über die christliche Éhe mit Rücksicht auf die gegenwartigen Fa- milienverháltnisse, wie auch auf die Nöten, Irr- tümer und Fehltritte unserer Zeit; auch unsere Bischöfe verkündeten in ihrem gemeinsamen Rundschreiben, das in allén Kirchen verlesen wurde, diese Lehre über das grosse Sakrament der Éhe, was wir jetzt an diesem erhabenen Feste kurz wiederholen. Dadurch erfüllen wir das Gebot des heil gen Vaters, dér die Seelsor- ger ermahnt, sie dürfen nicht zulassen, dass die ihnen anvertrauten Gláubigen über dieses überaus ernste Gesetz einem Irrtume anheim- fallen, sondern sie seien verpflichtet öffentlich und privet, ebenso von dér Kanzel. wie auch im Beichtstuhle, die Gláubigen darüber zu be- lehren und ermahnen. Das eheliche Band ist von Gott, denn „als Mannund Weib erschuf er sie“ (Gén. 1,27) und Gott segnete sie, damit sie durch die hei­lige Éhe zu Helfern dér Allmacht Gottes wer­den. Die Gatten müssen in dér Éhe diejenigen Ziele suchen, wegen denen Gott die Éhe ein- gesetzt hat, und ihr urspiüngliches Ziel ist die Erhaltung des Menschengeschlechtes, welches Gott dem Herrn dienen soll. Wenn die Ehe- leute dagegen handeln, sündigen sie gégén Gott, denn sie widersefzen sich seinem feierlichen Gebote. Jeder Gebrauch dér Éhe. iri dem dér eheliche Akt seiner natürlichen, Leben erzeu- genden Macht entáussert wird, verletzt das göttliche und natürliche Gesetz, und diejenigen, die das tun, beflecken ihre Seele mit einer Todsünde, wenn gleich dies auf ártzlichen Rat geschieht; für die Priester aber, die die Gláubi­gen auf diese Sünde nicht ermahnen, gilt jenes drohende Wort Jesu: „Ein Blinder führt einen BIinden.“ Mann und Weib, durchdrungen vöm christlichen Glauben, mögen ihre Kinder mit Freude und Dankbarkeit empfangen und als einen von Gott anvertrauten Schatz betrachten. Sie werden stolz im Herrn sein, wenn sie mit einer glánzenden Krone von zahlreichen Kin- dern umgeben sind, die sie nicht nur zu ihrer Éhre erziehen werden, sondern auch zum Nut- zen dér irdischen Heimat, und am jüngsten Tagé werden sie mit ihrer Frucht zum Herrn zurückkehren. Nebst solcher Auffassung wird den frommen Eltern jedes Opfer leicht sein, denn sie werden stets erfahren, dass das Gott- vertrauen niemels táuscht. Eine schwere Verantwortung vor Gott er- wartet jene Mütter, die ihre Kinder nicht nur des irdischen Lebens berauben, sondern auch des übernatürlichen Heiles, da diese ohne Taufe nicht zum seligen Schauen Gottes im Himmelreiche gelangen können. Nicht weniger Verantwortung habén jene Ehegatten, die, um wegen Bequemlichkeit oder aus Rücksicht auf das Vermögen. die Kinder- zahl zu beschránken, dem ehelichen Akt ab- sichtlich seine natürliche Gewalt und Lebens- kraft entziehen. Dies tat Judas Sohn und Gott „bestrafte ihn mit dem Tode.“ (Rundschreiben des Episkopates) Am Feste des göttlichen Kindleins erinnern wir die Eltern an ihre heiligen Pflichten und wünschen ihnen festes Vertrauen auf Gottes Hilfe und am Beginn des neuen Jahres bitten wir den allmáchtigen Gott, er möge uns be­wahren von den Angsten und Nöten, die die Völker bedrücken. Euch aber sei Friede unter- einander, dann wird auch Gott dér Liebe mit Euch sein, dem Éhre sei in allé Ewigkeit. Amen.

Next

/
Thumbnails
Contents