Bács megyei püspöki körlevelek, 1937

17 — Gläubige Christen! Als Eure von Gott bestellten geistlichen Vorsteher senden wir Euch unsern Gruß und wünschen Euch gnadenreiche und gottgesegnete Weihnachten. An diesem Feste der christlichen Liebe wollen wir Euch sowohl unsere Hoch­achtung als auch unsere Sorge um Euer See­lenheil erweisen, indem wir Euch mit den Wor­ten des Patrons dieses kirchlichen Sprengels, des hl. Paulus grüßen: „Gnade Euch und Frie­de von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus.“ (2. Kor. 1, 2) Den gläubigen Katholiken dieses Bistums teilen wir mit, daß vom 15 bis 17 November dieses Jahres bei uns im bischöflichen Hofe im Beisein der Konsistorialräte und Dechanten ei­ne Sitzung stattgefunden hat, auf welcher wir über die Anliegen des Bistums sprachen und über unsere schwere Pflicht, dem Heile der Seelen immer wieder nachzugehen, die Chri­stus der Herr mit seinem Blute erlöst und der Leitung seiner Apostel und ihrer Nachfolger an­vertraut hat. Was wir dort, gestärkt durch das Gebet zum Heiligen Geiste, als notwendig er­achtet und beschlossen haben, das teilen wir Euch in aller Liebe mit, mit der Bitte, daß Ihr diese unsere Mahnworte hinnehmet als die Wor­te derjenigen, die Christus, unser Erlöser, dazu bestellt hat. seine heilige Kirche zu leiten und die die Pflicht haben, vor dem himmlischen Vater Rechenschaft abzulegen für Eure Seelen. Wir grüßen Euch und erinnern Euch da­ran, eifriger zu arbeiten am Heile Eurer Seelen; wir ermahnen Euch vor dem Angesichte Gottes, die Gebote unserer heiligen Kirche zu halten, damit sich kein einziger unter Euch finde, der von der hl. Beichte und von der hl. Kommu­nion fernbliebe, kein einziger, der an Sonn- und Feiertagen die hl. Messe versäumte, kein ein­ziger, der die Fasttage vernachlässigte. Eurer standhaften Treue gegen die katho­lische Kirche verleihet Ihr am besten dadurch Ausdruck, daß ihr keinem Vereine beitretet, der der Kirche feindlich gesinnt ist; es seien dies die Freimaurer oder kommunistische Vereine, oder irgend eine andere Gemeinschaft, wo das katho­lische Priestertum verspottet oder die Lehre der katholischen Kirche verworfen wird. Tretet viel­mehr ein in die Vereine der Katholischen Aktion. Wir ermahnen Euch mit den Worten des hl. Paulus, Euer Familienleben christlich zu führen: „Die Ehe sei in jeder Hinsicht ehrbar und das Ehebett unbefleckt“ (Hebr. 13, 14). Als katholische Christen glaubet ihr doch an Gott, an die Seele und an die Ewigkeit, darum seid Euch Eurer Pflicht Gott gegenüber bewußt, erfül­let treu das Gesetz Gottes und traget freudig sein Kreuz, das sich in der Zeugung und Erziehung der Kinder erweist, in lebendiger Hoffnung auf die ewige Gerechtigkeit und auf Gottes Lohn. Besonders bitten wir die Eltern, sie mö­gen sich in ihrem Familienleben darum küm­mern, daß ihre Kinder die christlichen Wahr­heiten und Gebete erlernen; die Eltern selber sollen darauf achten, daß jede Familie einen kleinen Katechismus habe, aus dem die Kin­der unabhängig vom Schulunterrichte die Glau­benswahrheiten unserer heiligen Kirche erler­nen. Die erwachsene Jugend mögen die Eltern von übertriebenen Unterhaltungen zurückhalten, insbesondere aber von Vereinen, in denen auf christliche Sittsamkeit nicht geachtet wird; kei- nenfalls dürfen sie es zulassen, daß die Jugend Organisationen beitritt, welche in der Erziehung der Jugend Grundsätzen folgen, die den Gebo­ten Gottes zuwider sind. Wir bitten Euch, als unsere Brüder u. Schwe­stern in Christo; Kümmert Euch willig um die Er­haltung Eurer religiösen Institutionen und um die Anliegen der Kirche; Eure Beiträge für die Kirchen­gemeinde gebt von Herzen, ohne Zwangsmaß­nahmen; tut es vielmehr mit dem Bewußtsein, daß ein jeder damit Gott zu Ehren ein Opfer bringt. In der jetzigen schweren Zeit dürfen wir un­serer Brüder nicht vergessen, die mit ihren Fami­lien unterNot undArmut leiden. In allumfassender katholischer Liebe helfen wir nach Kraft und Ver­mögen mit, die jetzige soziale Not zu lindern. In unserer Sorge um die katholische Kir­che ermahnen wir Euch: Hütet Euch von den Wölfen, die in Schafskleider verkleidet herum­laufen und einen neuen Glauben und eine neue Weltanschauung verkünden. „Lasset Euch nicht verführen durch allerlei fremde Lehren.“ (Hebr. 13, 9 ). Wir leben in vielen Bedrängnissen; un­sere Treue zum Glauben Jesu Christi wird auf die Probe gestellt. Möge in diesem Kampfe un­sere Treue rein befunden werden wie Gold, das im Feuer geläutert wird, damit wir alle jener heiligen katholischen Kirche treu bleiben, in welcher sich unsere Ahnen und Vorfahren glücklich fühlten auf dieser Welt, und wir hof­fen, daß sie auch auf der anderen selig sind. „Wer ausharrt bis ans Ende, der wird selig werden“, so sagt der hl. Paulus (Röm. 8, 14). Wir haben in diesem Jahre in Stari Becej einen schönen Eucharistischen Kongress gehal­ten. Nun aber haben wir beschlossen, in eini­gen Jahren uns in Sombor zu treffen, und zwar nur die Männerwelt — Männer und Jungmän­ner. Dort wollen wir unserem Herrn Jesus Chri­stus, dem Könige, den die Welt jetzt schmäht und verspottet, huldigen und Ihn anbeten. Da­rum laden wir unsere Gläubigen ein, jetzt schon mit den Vorbereitungen auf diese religiöse Kund­gebung zu beginnen und einander von nun an mit dem Gruße „Gelobt sei Jesus Christus — in Ewigkeit. Amen“ zu grüßen. Wir wünschen Euch von Herzen, daß Ihr diese Tage in gegenseitiger Liebe und in from­mer Betrachtung der ewigen Wahrheiten ver­bringet, die wir diese Tage feiern. Unseren Hirtenbrief schließen wir mit dem Gruße des hl. Paulus an die Korinthergemein­de: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit Euchl Unsere Liebe gehört Euch allen in Christus Jesus. Amen. (1 Kor. 16, 23—24.).

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