Bács megyei püspöki körlevelek, 1929

~ 27 — zu beten. Wir wollen hier erwähnen, nicht um uns zu loben, sondern als Vater unseren Kin­dern ein gutes Beispiel zu geben, dass auch Wir nach mühevoller Tagesarbeit, die manch­mal auch die Nacht langt, niemals den Tag enden ohne mit unserer unmittelbarer Umge­bung gemeinsam den hl. Rosenkranz zu beten. Nebst dem Gebete braucht man auch Arbeit. Die Bedürfnisse der Kirche sind gross. Wir haben zu wenig Priester. Da muss ge­holfen werden von Seite der Gläubigen. Infol­ge des Krieges, ebenso wegen der ungünsti­gen materiellen Verhältnisse mangelt es an Priesterberufen. Da sind alle verpflichtet für die Kirche zu arbeiten. Ein jeder muss soviel tun, wieviel er vermöge. Jedermann wird etwas Gutes tun können. Auch dasgeringste guteWerk kommt immer zu rechter Zeit. Viele können anderen im Glaubensunterricht beihilflich sein. Andere wieder können mit Werken der Barmherzig­keit und der Nächstenliebe Gutes wirken. Ein mancher wird armen und verlassenen Gottes­häusern zu Hilfe kommen und für ihre Wie­derherstellung und Aufrechterhaltung sorgen, damit Christus der Herr nicht gezwungen sei immer wieder in das Elend von Betlehem und in die Armut von Nazareth herabzukommen. Je­dermann kann auf verschiedene Weise Mis­sionär und Verbreiter des Glaubens und der guten Werke werden. Zuletzt ist über alles ein wahrer Opfer­geist notwendig. Gar manchmal muss man gegen den Egoismus, die Selbstucht und ge­gen den persönlichen Ehrgeiz kämpfen. Man muss arbeiten und sich plagen. Und dabei müssen wir entsagen können, verzichten auf Lob und Anerkennung, entsagen unsérér eige­nen kleinlichen Meinungen und Überzeugun­gen zu Gunsten der Einheit. Die Katholische Aktion muss auf einer festen Disziplin und Gehorsam begründet sein. Morgen ist das hochheilige Plingstfest und erhaben ist seine Bedeutung. Als Nach­folger des hl. Petrus, jenes selben Petrus, der vor 20 Jahrhunderten an diesem Tage den Heiligen Geist empfangen und als Ober­haupt der neuenstandenen Kirche die erste Kirchengemeinde in Jerusalem gegründet hat, — betonen Wir, daß das Pfingstfest nicht nur ein geschichtlicher Gedenktag sei, sondern eine ewige Erneuerung im Heiligen Geiste. Es ist unser innigster Wunsch, dass der Heilige Geist gleich einem flammenden Feuer auf alle Anwesende herabkomme, denn Er er­leuchtet, wärmt und macht rein. Er ist die Wahrheit, die Heiligkeit und Stärke. Durch die Wahrheit werden wir zu neuen Aposteln; durch die Heiligkeit werden wir von all unse­ren Sünden und Fehlern befreit; durch die Stärke aber werden wir all die Hindernisse und Schwierigkeiten der Welt überwinden. Wenn ihr in diesem Sinne arbeiten werdet, so werdet ihr würdige Nachfolger euerer Ahnen und der Segen Gottes wird euch, euere Familie und euere Heimat begleiten. Jetzt erteilen Wir euch unseren aposto­lischen Segen: zuerst allen, die ihr hier ge­genwärtig seid, dann auch eueren Familien, und allen, die euch lieb sind und an die ihr jetzt denket. Suboticae, die 31. maji a. 1929. Ludovicus Budanovic Episcopus, Administrator Apostolicus.

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