Bács megyei püspöki körlevelek, 1926

— IB — leist »Katholische Aktion“ (Actio Catholica), als Führer bestimmt die kath. Kirche ihre Priester, welche einerseits die hl. Gnadenmittel ihrer Herde zugänglich zu machen, anderseits derselben Freiheit zu schützen und zu bewahren berufen sind. Dieses zu begreifen und mutig auszuführen, wird mit dem schönen Namen des kath. Bewust- seins bezeichnet. In diesen hlgen Tagen der Fasten und Busse werden die Priester unsere Vermittler sein nach den Worten: „Zwischen Vorhalle und Al­tar sollen die Priester, die Diener des Herrn weinen und sprechen: „Schone Herr ! Schone deines Volkes! Und gib dein Erbe nicht der Beschimpfung preis.“ (Joel 12, 17.) Die Priester werden mit allem Eifer sich bemühen, um der ihnen vertrauten Seelen Für­sorge zu tragen, um durch Gebet, hl. Messopfer, Predigten, Spendung der hl, Sakramenten, durch eigenes Beispiel, Ermahnungen, Zusprechun­gen das Reich Gottes in den Herzen zu ver­breiten und zu bekräftigen. Diese Aufgabe hat wohl kein einziger Priester sich selbst erwählt, son­dern wurde wie Aron von Gott selbst dafür be­rufen. Kein einziger Priester erhöht sich selbst zu dem Amte, die Gläubigen auf dem Wege des Heiles zu führen und ihre geistliche Be­dürfnisse zu ebnen, denn Gott hat einen jeden zu dieser Aufgabe selbst erwählt, geheiligt und be­vollmächtigt. Ja, die Priester sind von Gott selbst bestellt, das Volk zu leiten und zu belehren. Keine Gnade, kein Licht nur durch Jesum Cris tum, seinen eingebornen Sohn und dessen Stell­vertreter, die Priester. Unser alles Wirken und Streben für das ewige Heil oder allgemeine Wohl der Kirche muss stets unter der Leitung der Bischöfe und Priester geschehen. Jeder Verein, welcher würdig sein wollte den kath. Namen zu führen, muss von kath. Geiste belebt einzig und allein die kath. Priester als seine geistliche Führer anerkennen. Den Pries­tern entgegengesetztes Wirken kann nie ka­tholisch genannt werden, solches kann nur als wertlose Mühe des vom Stocke abgetrennten Zweiges betrachtet werden. „In bin der Weinstock, ihr die Reben“ (Joh. 15, 5.) Dies sprach der göttliche Heiland seinen Aposteln: ebenso sind die Bischöfe und Priester das Fundament und Wurzel des kath. Wirkens. Der schönste und sicherste Beweis des kath. Bewustseins ist, wenn jemand bis zum Ende treu ausharrt an der Seite seines geistlichen» Vaters und Seelsorgers. Dieser wird als guter Hirt seine Schaft hüten, dass sie nicht auf Irrwege geraten oder durch verderbliche Lehren angesteckt werden. Der Säemann muss stets achten, dass in den reinen Weizen kein Unkraut gerate. Die Kirche ist die Hüterin der göttlichen Wahrheiten, deren Verkünder die Priester sind. Wer ihnen folgt, wird nicht in Finsterniss wandeln. Wer aber anderen Richtungen sich zuwand, ist vom wahren Wege schon abgeirrt, denn er nahm auf sich ein Joch, welches n;cht jenes des göttlichen Heilandes ist. „Ziehet nicht e i n Joch mit den Ungläubigen“ (II. Kor. 6, 14.) Wie werdet und könnet ihr eure unsterbliche Seele unversehrt bewahren, wenn ihr euch von jenen verleiten lasset, welche gegenüber der Wahrheiten und Interessen der kath. Kirche ganz gleichgültig oder sogar öffentliche Gegner dieser wahren katholischen Weltauschauung sind? Jeder wahre Katholik ist fest überzeugt, dass die katholische Kirche zur Aufgabe hat, die Menschheit so zum zeitlichen, wie ewigen Glücke und Wohlsein zu führen, deshalb wird und kann er sich in der Gesellschaft nie an Vereine oder Richtungen anschliessen, welche die Ewigkeit ausser acht lassen, deren Anführer Liberalen oder Glaubenslose sind. „Wie stimmt Christus mit Belial? Oder welchen Anteil hat der Gläubige mit den Ung­läubigen?“ (II. Kor. 6, 15.) Wir sollen und mögen ja alle unsere Mit­bürger ehren, alle unsere Mitmenschea lieben als unsere Nächsten, beten für einander, und das göttliche Licht zur Erkennung der Wahrheiten erflehen für jene, welche auch den Namen Jesus anrufen, allein ebenso müssen wir durch unser Bei.-piel im Verrichten und Erfüllen unserer persöhnlichen, bürgerlichen, Standes- und Be- rufspflichten allen zur Erbauung dienen nach den Worten unseren göttlichen Heilandes: „So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure guten Werke sehen, und euern Vater preisen, der im Himmel ist.“ (Mt. 5, 16.) Lebet christlich, denket und wirket katho­lisch : folget und harret aus bei jenen Grund­sätzen, welche euch in der Gesellschaft auf Grund der wahren katholischen Weltanschauung vereinigen. Wir dürfen uns in der Öffentlichkeit auch nicht schämen nach unserer Überzeugung zu­sammen halten.-H

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