Kenyeres István (szerk.): Urbs. Magyar Várostörténeti Évkönyv XVI. - Urbs 16. (Budapest, 2022)

Resümee

490 Resümee Merkmal des sozial differenzierten Preßburger Bürgertums bzw. Mittelschicht des lan­gen 19. Jahrhunderts. Die Weinkultur der Stadt gründete auf einer reichen mittelalterlichen Tradition. Die Weingärten und der Weinhandel stellten eine wichtige Säule und zugleich auch einen Gradmesser für den wachsenden Wohlstand und die soziale Stellung des städtischen Bürgertums dar. Die allererste Initiative der Weinhändler geht auf das Jahr 1455, auf die Tätigkeit der Bürgerlichen Weingärten zurück. Der Pressburger Weingärtnerverein, einer der am längsten aktiven Vereine der Stadt, spielte nicht nur bei der Selbstorganisation von Vereinen, sondern auch auf dem Gebiet des Weinanbaus und des Weinhandels sowie in der beruflichen Ausbildung eine wich­tige Rolle. Der 1861 gegründete Pressburger Weingärtnerverein vertrat die städtischen Weinbauern und war ab 1874 als Genossenschaft tätig (auch bekannt als Pressburger Weingärtner Kellerverein) und endete seine Tätigkeit im Jahr 1945. Er arbeitete eng mit den anderen Weinbauvereinen im Komitat Preßburg (Bazin/Pezinok, SK, Szentgyörgy/ Sväty Jur, SK, Modor/Modra, SK; Wirtschaftsverband des Komitats Preßburg) sowie auf Landesebene (Landesverband der ungarischen Weingartenbesitzer) zusammen. Er war einer der Initiatoren und Förderer der 1884 gegründeten Preßburger Winzerschule, die ab 1901 landesweit als Königlich Ungarische Wein- und Obstbauschule von Preß­burg bekannt wurde. Der Verein spielte auch bei der Bekämpfung der Reblaus eine wichtige Rolle. Er betrieb in Preßburg zwei Weinhäuser und war aktiv am gesellschaft­lichen und kulturellen Leben beteiligt (Trauben- und Weinausstellungen, Bälle). Die geplante Studie setzt sich - unter Verwendung der Berichte der ungarischen und deutschen städtischen Presse und der Sammlungen des Hauptstädtischen Archivs Bra­tislava - zum Ziel, einerseits die Geschichte des Vereins (einschließlich der Funktions­träger und der finanziellen Situation sowie der „Weindebatte” von 1902) zu erforschen und andererseits die Rolle des Vereins im Preßburger Weinhandel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Lichte der verfügbaren Quellen vorzustellen. Mónika Pilkhoffer Vom Presshaus zum Ferienhaus Der Einfluss der Reblauskrise auf die Architektur des Stadtteils Mecsekoldal in Pécs Bis zur Jahrhundertwende spielten der Weinbau und der Weinhandel eine äußerst wich­tige Rolle in der Geschichte von Pécs (Fünfkirchen). Der Weinberg, der seinem Besit­zer ein beträchtliches Einkommen bescherte, war nicht nur eine der tragenden Säulen des wirtschaftlichen Lebens der Stadt, sondern auch eine Quelle gesellschaftlichen An­sehens. Die Bedeutung der Weinberge im Leben von Pécs wird auch durch den Begriff „tüke“ verdeutlicht, der sich von dem ungarischen Wort für ,Kapital1 (tőke) ableitet:

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