Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

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Resümee 615 Nach der Niederlage in der Schlacht bei Mohács akzeptierte die Stadtfiihrung - ähnlich wie das gesamte Ungarn - anfänglich Szapolyai als Herrscher, mit dem Angriff der Heere von Ferdinand wechselte die Stadt aber fast zur gleichen Zeit, in den ersten Tages des August 1527, auf die Seite der Habsburger. In den Jahren von 1526 bis 1541 zogen sich die Adeligen, Händler und Handwer­ker zusammen mit ihren Familien hinter die Schutz bietenden Stadtmauern zurück. Obwohl die Adeligen die Vorteile des Schutzes für sich beanspruchten, wollten sie den­noch nicht auf ihre Adelsprivilegien verzichten. Dies ließ von Zeit zu Zeit Konflikte entstehen. Die Bedrohung durch die Osmanen führte dann zu einer Verstärkung der Verteidigungswerke der Stadt, es wurden Söldner angeheuert und Waffen gekauft. Die Wirtschaft von Tymau/Nagyszombat wurde durch die neue Situation, die nach der Nie­derlage von Mohács eingetreten war, nicht erschüttert. Die Zusammenarbeit der Stadt mit Ofen/Buda und Pest wurde noch enger, sie wurde in diesen Jahren aber auch von Händlern aus Wien, Nürnberg, Olmütz, Ungarisch Brod/Magyarbród und Brünn/Bmo aufgesucht. Nach 1541 erschienen in der Stadt in immer größerer Zahl zuwandernde Personen. Deren reichste Gruppe bildeten die Flüchtlinge aus Ofen/Buda und Pest. Auch die po­litische Situation veränderte sich: Im Frühjahr 1542 wurde der Erzbischof von Gran/ Esztergom Pál Várday anstelle von Elek Thurzó Statthalter des Landes. Er residierte an seinem Sitz in Gran/Esztergom, 1543 floh er allerdings vor den Türken und zog nach Preßburg/Pozsony um. Neben seinen Aufgaben als Oberhirt machte er durch seine aus­dauernde Organisationsarbeit aus der Statthalterei ein Amt in neuzeitlichem Sinne. Sei­ne Hofhaltung leitete Mihály Muthnoky. Várday legte großes Gewicht auf Bildung und Erziehung, an seinem Hof studierten mehrere ausgezeichnete Gelehrte des Jahrhun­derts. Seine Amtspflichten, die mit der Statthalterei einhergingen, banden ihn dermaßen stark an Preßburg/Pozsony, dass er dort seine Residenz einrichtete und nicht an seinem Erzbischofssitz Tymau/Nagyszombat. Die Stadt wurde so erst im 17. Jahrhundert, zur­zeit von Pázmány, das Zuhause der wichtigsten Kirchenresidenz des Landes. ÁRPÁD TÓTH Gesellschaftliche Beziehungen und Verwandtschaftsnetze zwischen dem evangelischen Bürgertum und dem Adel in Preßburg/Pozsony im 18. Jahrhundert Die Studie untersucht, welche besonderen Möglichkeiten der Verwirklichung die spe­zielle Situation von Preßburg/Pozsony als Hauptstadt in der Zeit des Abflauens der Gegenreformation für die hinsichtlich ihrer Bildung und ihrer Ambitionen herausra­

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