Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 6. (Budapest, 2011)

Recenziók

428 Resümee folgte es der Achse der historischen Straßennetze. Wenn letztere Strukturen in der Mehrheit waren, dann behielt das alte Stadtzentrum seine zentrale Position, während bei einem Übergewicht rasterartiger neuer Siedlungen Beispiele für eine Verlagerung des Zentrums (Toma) oder für seine Ausdehnung (Szepsi) zu finden sind. 2) Die architektonische Qualität des ererbten Stadtzentrums hatte besondere Auswirkungen auf die Wachstumsmuster der neuzeitlichen Stadt, denn ein entwickelter urbaner Stadtkern konnte die neuen städtischen Siedlungen leicht neben sich anordnen (Alsómecnezéf). Es ist ein spezieller Fall des baulichen Erbes von Stadtzentren, wenn die Stadt selbst ihre Rolle verliert. In einem solchen Fall bleibt das Stadtzentrum zwar an seiner Stelle, es „verdörflicht“ sich aber schrittweise (Felsőmecnezéf, Stósz). 3) Schließlich ist festzustellen, dass Stadtzentren mit einer Marktstraßen- Struktur ihr Grundriss-Erbe leichter retten konnten, als Zentren mit Querstraßen- Struktur. Ein Stadtzentrum mit einer Marktstraße, das sich zylinderartig ausweitet, trägt nämlich von sich aus die Möglichkeit einer Ausweitung in Richtung der Straßenteile in sich, während ein ähnlicher Prozess das Platzwerden der Querstraße leicht marginalisieren kann (Szepsi contra Tor­na). Bei einer Querstraßenstruktur sind aber auch die historischen Ensembles, bei denen weniger die gebundene Grundriss-Struktur, als vielmehr der lockere Verband der historischen Gebäude das Zentrum beherrscht, leichter zu verletzen (Stósz).

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