Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)

Recenziók

462 Resümee Gründen der Verteidigung bedeutsam, vor allem wegen der Türkengefahr. Es wurden hier aber auch aus gesundheitlichen und kommerziellen Gründen alle Personen kontrolliert, die in die Stadt gelangen wollten. Das Wasser und die damit verbundenen Einrichtungen - wie beispielsweise Wasserleitungen oder Bäder - waren einerseits für die Lebensmittelversorgung, andererseits für die Hygiene und darüber hinaus auch aus gesellschaftlichen Aspekten von Bedeutung. In unserer Epoche verfügte Neusohl bereits über ausgebaute Wasserleitungen, die in die Häuser und auch in die Gärten gelegt waren. Um ihre Instandhaltung kümmerte sich die Stadt. Die Bäder waren, neben ihrer hygienischen Funktion, Schauplätze des gesellschaftlichen Lebens, sie stellten aber auch eine der Institutionen der Armenfürsorge dar. Der Anlage des Ringplatzes hatte sich ursprünglich im 13. Jahrhundert an den Grundstücken der Bergbaubürger ausgerichtet. Bis zu unserem Zeitalter wurde aber neben dem Bergwerkseigentum auch die Orientierung der Ringbürger an Handel und Landwirtschaft bedeutsam. ADRIENN PAPP Die Entwicklung des Ofener Raitzenstadt (Tabán) in der Türkenzeit Infolge der Parkgestaltung im Ofener Stadtteil Raitzenstadt hat man in diesem Gebiet auf größere Bautätigkeiten verzichtet. Unsere archäologischen Angaben sind daher viel breiter gestreut, als in den übrigen Gebieten des historischen Ofens. Beim Abbruch der alten Raitzenstadt wurden unter der Leitung von Sándor Garády größere Freilegungen organisiert und die in den letzten Jahren durchgeführten Arbeiten zur Bäderrekonstruktion und Entwicklung waren mit großflächigen Grabungen verbunden. Die Raitzenstadt in der Türkenzeit erstreckte sich auf ein flaches Gebiet, das vom Gellért-Berg (Gellérthegy), vom Sonnenberg (Naphegy) und vom Burgberg (Várhegy) sowie von der Donau umgrenzt wurde, und das sich auf die Füße der angrenzenden Berge ausdehnte. Die Raitzenstadt unterteilte dabei den mittelalterlichen Stadtteil, je größer die Fläche wurde, auf die sich das Viertel erstreckte. Es ist interessant, dass nach der Eroberung von Ofen durch die Osmanen nahezu unverzüglich mit dem Umbau des Gebietes begonnen wurde. Gegen Ende der Amtszeit von Pascha Sokollu Mustafa (bis zum Jahre 1578) sind eine Reihe von Gebäuden bereits errichtet: das Rác-Bad, das Rudas-Bad, die Moschee von Ibrahim Tschausch, die Moschee von Sokollu Mustafa, das Kloster von Hindi Baba sowie die Karawanserei von Sokollu Mustafa. Aufgrund der archäologischen Ausgrabungen kann mit Sicherheit festgestellt werden, dass die beiden Bäder neuerrichtete Gebäude waren. Die übrigen Gebäude sind möglicherweise - wie

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