Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)

Recenziók

Resümee 455 Rekonstruktionsarbeiten zur Verfügung steht, bietet die Möglichkeit, weitere Schlüsse zu ziehen. Bei den weiteren Analysen müssen wir vier Aspekte in Betracht ziehen: 1) die Richtung Straße ausgerichtete Stirnlinie der Grundstücke bzw. die Richtung und Linienführung der Straßen, 2) die Hausblöcke, die eine einheitliche Grundstücksteilung aufweisen, 3) die Ausrichtung der Grundstücke sowie 4) die Lage der kirchlichen Bauwerke. ORSOLYA MÉSZÁROS Neue topographische Resultate bezüglich des südlichen Stadtkerns der spätmittelalterlichen Stadt Visegrád (Grabungen der Jahre 2003/2004) Auf dem Gebiet der spätmittelalterlichen Stadt Visegrád wurde in den 1950er Jahren - neben den bisherigen archäologischen und kunsthistorischen Forschungen, die sich hauptsächlich auf die Burg und den Palast konzentrierten - mit archäologischen Forschungen begonnen. Die Grabungen, die 2003/2004 durchgeführt wurden, erstreckten sich auf ein Gebiet von etwa 13.000 m2, das einen Teil der historischen Stadt bildete und in der Nähe der Donau liegt. Die Forschungsergebnisse bereichern unsere topographischen Kenntnisse über die Stadt im 14./15. Jahrhundert. Das bedeutendste Ergebnis dieser Grabungen ist die Entdeckung eines mittelalterlichen Steingebäudes, das sich am westlichen Ende des Grundstücks Hauptstraße 36 (Fő utca 36) befand. Die Gesamtlänge des sich von Ost nach West erstreckenden Gebäudes, das mehr als 30 Meter lang und 8 Meter breit war, lässt sich nicht bestimmen, sein westliches Ende befindet sich nämlich unter der Landstraße Nr. 11. Es unterteilte sich in drei Räume mit einer jeweiligen Größe von 5x7 bzw. 5x8 Meter. Sollte der vierte Raum ähnliche Ausmaße gehabt haben, so dürfte das Gebäude eine Länge von etwa 34 Metern gehabt haben. Entlang der Südseite des Gebäudes verlief ein schmaler Gang, der sich von Ost nach West schrittweise verengte. Die freigelegten Mauern des Gebäudes waren zumeist Grundmauern, Türöffnungen sind nirgends erhalten. Die Mauerstärke betrug etwa 80 bis 100 cm. Die Wand des inneren Ganges und die Trennwände waren hingegen schmäler und hatten ein schwächeres Fundament. Auf ihren Mauerkronen verlief auf ganzer Länge eine Rinne. Die Ebene des Fußbodens, der aus einer festgestampften Oberfläche aus kleinen Steinen bestand (Höhe 103.30-103.50 Meter über dem Meeresspiegel), blieb nur in den beiden östlich gelegenen Räumen erhalten. Die Fundstücke im Haus sowie ein sich außerhalb des Gebäudes befindender älterer Backofen wurden auf das 15. Jahrhundert datiert. Das Gebäude mit seinen vier Räumen war offenbar teilweise aus Stein, teilweise aus Holz gebaut: Die Wände an der Stirnseite waren aus Stein,

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