Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 1. (Budapest, 2006)

Resümee

trecht, Dreißigstfreihcit usw.) erwirken. Im Jahre 1701 traten vier Neusiedlungsstädte, als frühere königliche Freistädte, Ofen, Pest, Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) und Gran (Esztergom) für den Rückcrwerb ihrer Rechte gemeinsam auf. Die Studie legt die entscheidenden Diskussionen zwischen den Städten und den Räten der Hofkammer de­tailliert dar, die zu dem Ergebnis führten, dass die Städte 1703 gegen Zahlung von insge­samt 20.000 fl. jus armorum die königlichen Privilegienbriefe erhielten, in denen ihr Status als königliche Freistädte anerkannt wurde. Die Ausgabe der Privilegienbriefe er­folgte allerdings nicht gleichzeitig der Erhebung zur königlichen Freistadt. Ofen und Pest gerieten als habsburgertreue, isolierte Städte wegen des inzwischen ausgebroche­nen Rákóczi-Aufstandes (1703-1711) in eine sehr schwierige finanzielle Lage, weshalb sich die Zahlung des Waffencrlöses bis zum Jahre 1705 hinzog. Zur gleichen Zeit nahm aber auch der Hof seine Forderungen zurück, wobei nicht nur die angespannte Situation in Ungarn eine Rolle spielte, sondern auch der spanische Erb folgekrieg. Den Städten ge­lang es schließlich erst 1711, nach dem Ende des Rákóczi-Aufstandes, den Status einer freien königlichen Stadt vollständig zu erreichen. JUDIT PÁL Der Preis der Freiheit: Der Kampf von Szatmárnémeti um den Titel „königliche Freistadt" am Anfang des 18. Jahrhunderts Das 18. Jahrhundert war auch im Habsburgerreich die Zeit, in der die staatliche Bürokratie ausgebaut wurde. Aber wie funktionierte dieses System von unten aus be­trachtet? Wie ist den Ständen, den Körperschaften, den freien königlichen Städten ­die sich bis zu jener Zeit einer ziemlich beträchtlichen Autonomie erfreuten - die Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber dem Staatsapparat und konkurrierenden Ge­walten gelungen? Diese Fragen wurden anhand eines Beispiels untersucht, und zwar des Erwerbs des Ranges einer freien königlichen Stadt durch die Stadt Szatmárnéme­ti/Sathmar (heute Satu Marc in Rumänien). Sathmar war vor dem 18. Jahrhundert eine priviligierte königliche Stadt in Ostungarn, die durch ihre Grcnzlage und ihre Festung in kriegerischen Zeiten eine ziemlich wichtige strategische Rolle spielte. Obwohl die Zwillingsstädte (Sathmar und Németi), die nur vom Fluss Somesch voneinander getrennt waren, im 17. Jahrhundert von den ungarischen Königen und von Fürsten Siebenbürgens mehrere Privilegien er­halten hatten, war es ihnen bis ins frühe 18. Jahrhundert - trotz wiederholter Versuche - nicht gelungen, im Rang einer freien königlichen Freistadt anerkannt zu werden. Erst nach dem Kuruzzenkrieg trat dieser lange Prozess in seine letzte Phase. Das im Jahre 1712 schließlich errungene Privileg musste noch vom ungarischen Reichstag der Jahre 1712 bis 1715 bestätigt werden. Als bedeutendster Gegner der

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