Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 1. (Budapest, 2006)
Resümee
im Zuge des Erwerbs ihres Status einer königlichen Freistadt. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass - obwohl die Städte sehr viel Geld und Anstrengungen in diese Standeserhöhung investierten - die kollektive Erhebung in den Standesadel zu dieser Zeit bereits anachronistisch zu werden begann. TERÉZ OBORNI Zu Fragen der Siebenbürgischen Stadtgeschichte in der Zeit des Fürstentums Die Erorschung der Städte des siebenbürgischen Fürstentums ist ein ziemlich wenig bearbeitetes Gebiet der ungarischen Stadtgeschichtsforschung. Grundlegend sind vor allem die von András Kubinyi im Rahmen der ungarischen Städteforschung veröffentlichten Studien bzw. das von ihm ausgearbeitete Ordnungssystem. Es kann festgestellt werden, dass die Besonderheiten der mittelalterlichen ungarischen Stadtentwicklung auch auf die siebenbürgischen Städte zutreffen, obwohl die neuen staatlichen Rahmenbedingungen des Fürstentums, die neue öffentlich-rechtliche Situation und die damit verbundenen beschränkten Handelsmöglichkeiten und Zerstörung der Kriege zu einer eigenständigen Entwicklung in Siebenbürgen führten. In der Zeit des Fürstentums existierten einerseits die im Mittelalter gegründeten Städte und städteartigen Siedlungen weiter, andererseits entwickelten sich im neuen Staat nun auch eigenständige Siedlungstypen. Zur Definition der Stadt- und Siedlungstypen der Epoche wäre vor allein die Zusammenstellung der Städteprivilegien und -freiheiten, und - soweit es möglich ist - deren Einfassung in ein einheitliches System nötig. Die Studie versucht für den begrenzten Zeitraum von 1613-1630, der Regierungszeit Gábor Bethlens und seiner direkten Nachfolgerin, seiner zweiten Frau Katherina von Brandenburg, ein Typologie der größeren Städtegruppen zu erstellen, in welche die siebenbürgischen Städte eingeordnet werden können. Im Untersuchungszeitraum wird für die höchstrangige Städtegruppe in den Urkunden am häufigsten die Bezeichnung civitas nostra benutzt, wobei nonnalerweise das Attribut regia wegfiel. Da aber das Attribut libera in vielen Fällen erhalten blieb, ist es sinnvoll, diese siebenbürgischen Städte „Freistädte" zu nennen. Im frühneuzeitlichen Siebenbürgen existierten und entwickelten sich mehrere Typen von Märkten weiter. Diese Siedlungen werden meist oppidum nostrum, oppidum liberum genannt, weswegen dafür plädiert wird, diese Gruppe von Siedlungen „freie oder privilegierte Märkte" zu nennen. Freilich sind weitere Differenzierungen möglich, da die oppida in den Quellen auch gemäß ihrer ständisch-nationalen Zugehörigkeit unterschieden werden: z.B. oppidum Siculicale, oppidum Saxonicale, oder - seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts als neuer Siedlungstyp auftretend, der oppidum hajdonicale.