Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)

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436 Resümee Péter Nagy Bergwerkssiedlungen am Rande von Dörfern - die Bergmannskolonien in der Gegend von Ózd von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Verstaatlichung Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in der Gegend von Ózd das Erscheinungsbild der Siedlungen, in denen man mit dem Bergbau begonnen hatte, nicht nur durch das Auf­treten des Hüttenwesens, sondern auch durch die Entwicklung des Kohlebergbaus, der den Hüttenbetrieben Rohstoff lieferte, in bedeutendem Maße umgestaltet. Die Fabrik in Ózd und die zu ihr gehörenden Bergwerke standen zuerst unter der Obhut des Gömö- rer Verbands zur Eisenverarbeitung (Gömöri Vasművelő Egyesület), dann des Eisen- werke-Verbands von Rimamurányvölgy (Rimamurányvölgyi Vasmű Egyesület) und seit 1881 unter der Ägide der Eisenwerke AG Rimamurány-Salgótarján (Rimamurá- ny-Salgótarjáni Vasmű Rt., kurz Rima bzw. RNST). Diese Werke bildeten eine organi­sche Einheit. Nach der Entdeckung der Kohlenflöze trafen in der Gegend seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Siedler aus femen Gebieten, die sich bereits zuvor mit Bergbau befasst hatten, ein. Für diesen Personenkreis wurden innerhalb der Verwaltungsgrenzen der zu den Bergwerken gehörenden Dörfer gänzlich eigenständige Wohnsiedlungen errichtet. Die neuen Wohngebiete neben den Bergwerken (Kam, Bánszállás, Vajács, Somsály und Farkaslyuk) befanden sich zwar innerhalb der Verwaltungsgrenzen be­stehender Gemeinden (Ózd, Sajóvárkony, Járdánháza und Hódoscsépány), sie bilde­ten aber „Siedlungen in der Siedlung“. Der Weiterentwicklung des Kohleabbaus folgte unmittelbar der Bau der Kolonien. Die Errichtung der Siedlungen begann bereits bei der Eröffnung der Bergwerke. Die Bevölkerung der Siedlungen zog allerdings - infol­ge des Wandels der wirtschaftlichen Bedeutung der einzelnen Fundorte — nicht selten von der einen Kolonie in eine andere. Aber auch die Bewohner der nahen Siedlungen gingen in den Bergbau. Dort übernahmen sie anfänglich allerdings hauptsächlich nur angelernte und Hilfsarbeiten, wobei bedeutende gesellschaftliche Unterschiede zwi­schen den Einwanderern und der „Urbevölkerung“ entstanden. Eine Möglichkeit zur Mobilität bestand in gewissem Maße auch für die im Bergbau tätigen Dorfbewohner, die Einwohner der Gemeinden, in denen - zumeist gemischt - Bergleute, Hochöfner und auch Landarbeiter wohnten, unterschieden sich insgesamt aber in ihrer sozialen Lage und in ihrer Mentalität von den Bewohnern der Bergbausiedlungen. Die Tätigkeit von Großunternehmen, die sich in der Region Einfluss verschafften, äußerte sich aller­dings nicht nur in der Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und Wohnstätten, sondern auch in der Entwicklung der Infrastruktur und im Alltagsleben. Unter der Ägide der Rima wurden Lebensmittelgeschäfte, Unterrichtsanstalten, Vereine und Badeanstalten eingerichtet. Währenddessen blieb das Leben in den Muttergemeinden und in den be­nachbarten Dörfern in beträchtlichem Maße zurück, auch wenn die Bergbaugemeinden zumeist nur Außengebiete mit ein paar Hundert Personen umfassten. Auch in den Ko­lonien der Hüttenwerke entwickelte sich ein ähnliches gesellschaftliches, kulturelles

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