Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)
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434 Resümee László Glück Salz und Gesellschaft: der Fall von fünf Städten in der Máramaros (Maramures) Auf dem Gebiet des mittelalterlichen Komitats Máramaros waren mehrere Salzbergwerke tätig. Von diesen wurde Anfang des 16. Jahrhunderts nur noch das Bergwerk in Rónaszek (heute: Coijtiui, Rumänien) betrieben. In der Nähe der Bergwerke befanden sich fünf Siedlungen, die über das Stadtrecht verfügten: Huszt (heute: Huszt, Ukraine), Visk (heute: Viskove, Ukraine), Técső (heute: Tjacsiv, Ukraine), Hosszúmező (heute: Cämpulung la Tisa, Rumänien) und Sziget (heute: Sighetu-Marmafiei, Rumänien). Die Studie untersucht, welche Auswirkungen der nahen Salzbergwerke auf die Gesellschaft der Siedlungen nachgewiesen werden können. Die Salzbergwerke befanden sich in der Hand von jeweils einem Bergwerksunternehmer und der Abbau erfolgte in großbetrieblichem Rahmen, es gab also keine Klein- untemehmer, wie im Erzbergbau. Die Bergwerksbetriebe beschäftigten eine große Zahl von Arbeitern sowie einige Beamte, die im Allgemeinen in der nächsten Stadt wohnten. Aber selbst der Anteil der physisch Arbeitenden machte um 1600 in Técső nur 10 Prozent, in Hosszúmező nur 3 Prozent und in Sziget nur 16 Prozent aus. Der Salzhandel wurde erst in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts frei. Anschließend bewegte sich der Anteil der sich mit Handel beschäftigenden Personen in den Gesellschaften der Städte um 8 bis 25 Prozent, darüber hinaus waren sie aber nicht unbedingt nur an dieser Sparte interessiert. Die Salzschiffer machten um 1600 in Hosszúmező 1 Prozent und in Sziget 5 Prozent aus. (Im Mittelalter hingegen war ihre Zahl deutlich größer gewesen.) Aus den Aufträgen des Bergwerks und der Salzhändler konnten zudem Fuhrmänner, die Meister einiger Gewerbezweige sowie die Lieferanten von Artikeln, die für den Bergbau notwendig waren (landwirtschaftliche Erzeugnisse, Gewerbeerzeugnisse und lebende Tiere), Profit erzielen. Die Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass für das Auskommen der Siedlungen nicht die mit dem Salz verbundenen Beschäftigungen, sondern die traditionellen bäuerlichen, gewerblichen und Handelstätigkeiten die entscheidende Rolle spielten. In den Privilegien, die die verschiedenen Gruppen oder Individuen der Einwohnerschaft zugestanden bekamen, beruft man sich in der Regel auf Dienstleistungen, die in Verbindung mit der königlichen Salzwirtschaft erbracht wurden. Gleichzeitig wurden den Ortsansässigen zahlreiche Privilegien gewährt, die sich inhaltlich auf den von ihnen betriebenen Salzhandel bezogen. Die Salzwirtschaft wirkte sich in herausragender Weise auf die Urbarlasten der örtlichen nichtadeligen Bevölkerung aus, da sich der Grundherr in erster Linie bei der von ihm betriebenen Salzwirtschaft auf die Dienste der Leibeigenen stützte. In Verbindung mit dem Salz entwickelte sich in mehrerlei Hinsicht ein begünstigter Status innerhalb der nichtadeligen Gesellschaft, wobei sich vor allem der rechtliche Status der Salzbergleute differenzierte. Aus dem Salzbergbau zo