Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

20 Városok és természeti erőforrások Die Verschlechterung des Klimas um die Mitte des 16. Jahrhunderts be­wirkte, dass es irn Einzugsgebiet der Donau mehr regnete. Dadurch kam es zu größeren Abflussmengen. Seit dem Jahr 1440 besaß Wien einen dauerhaf­ten Brückenzug über die weitgefächerte Donau. Durch die Dynamik der Do­nau im Gefolge des vermehrten Abflusses verlagerte sich der Hauptarm der Donau weg von der Stadt Richtung Norden. Damit wurde aber der gesamte Brückenzug unbrauchbar. Mit den großen Hochwassern 1565/66 musste end­gültig ein neuer Verlauf der Donauquerung gefunden werden. Die andauernden Hochwässer, vor allem aber die Eisstauhochwässer wurden nahezu jährlich alle Brücken zerstört. Es handelte sich um Holzbrücken, die jedes Jahr neu gebaut werden mussten. Der Holzverbrauch war enorm. Gleichzeitig versuchte man mittels verschiedener Konstruktionen, die wiederum hauptsächlich aus Holz bestanden, den Hauptstrom der Donau bei der Stadt zu halten und ein weiteres Ausbrechen nach Norden zu verhindern, da es die Versorgung der Stadt auf dem Wasserweg beträchtlich erschwert hätte. Zu den Brücken- und Leitwerksbauten kamen noch diverse landesfurstliche Repräsentationsbauten wie die Hofburg, das Schloss Kaiserebersdorf und einige mehr mit ihrem Holzbedarf hinzu. Das benötigte Holz musste aus dem Wienerwald und Regionen irn Westen bezogen werden. Das Einzugsgebiet des Holzes reichte bis nach Bayern, wo man über die Isar Holz in Richtung Osten auf die Reise schickte.17 18 b.2) Energielieferanten Mit der osmanischen Bedrohung erwuchs Wien ein weiteres Ressourcen­problem: Die mittelalterliche Stadtmauer musste durch ein modernes Vertei­digungswerk ersetzt werden. Man entschied sich unter Ferdinand I. für das Bastiönärsystem.'8 Wien wurde zur größten Baustelle des gesamten römisch deutschen Reichs. Ein genauerer Blick auf die Verwendung von Holz für den Bau der Befes­tigungsanlagen lohnt sich. Die im Wiener Hofkammerarchiv sowie im Kriegs­archiv überlieferten Unterlagen machen deutlich, dass Holz für vielfältige Ver­wendungen erforderlich war. Offensichtlich ist die Beschaffung von Latten für Gebäudegerüste. Auch Piloten aus Eichenholz wurden bestellt. Diese waren nötig, um den Boden vor der Festung irn donaunahen Bereich zu stabilisieren. Neben Bauholz wurden aber auch große Mengen an Brennholz für die Her­17 Hohensinner et al. 2013. 147-153. p. 18 Vgl. im folgenden Opll-Krause-Sonnlechner 2017.

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