Ságvári Ágnes (szerk.): Budapest. Die Geschichte einer Hauptstadt (Budapest, 1974)

Im Jahre 1972 feierte Budapest sein Zente­­narium, doch die sich in unseren Tagen ständig verjüngende und verschönernde Hauptstadt ist viel älter als 100 Jahre. Ihren Geburtstag können wir nicht feiern — die Zeit der Entstehung der Stadt verliert sich im Nebel der Vergangenheit. Kelten und Römer lebten auf diesem Gebiet bereits vor den heutigen Bewohnern, den Ungarn, und seit in dieser Landschaft ungarisch gespro­chen wird, sind auch schon viel mehr als 100 Jahre verflossen. Der auf die „blaue“ Donau herabblickende Budaer Burgberg mit dem heute wieder stolz emporragenden Schloß auf seinem Gipfel könnte von vielen Stürmen der Geschichte erzählen. Tataren verheerten, Türken verwüsteten die sich entfaltende Stadt, die Revolution gegen die öster­reichische Unterdrückung wurde niedergeschla­gen. In unserem Jahrhundert zerstörten und hinderten die Weltkriege ihre Entwicklung. Wie oft mußte sie neu aufgebaut werden, wie viele Generationen haben die Stadt umgestaltet und um gebaut! Heute — vielleicht zum erstenmal in ihrer Geschichte — gehört sie uns, dem ungarischen Volk! Wir lieben sie, bauen sie auf, entwickeln sie zu einer Metropole und pflegen die Denkmäler und Traditionen der Vergangenheit. Der 100. Jahrestag der Vereinigung von Buda, Pest und Óbuda ist ein festlicher Anlaß, die Geschichte an uns vorüberziehen zu lassen, aus den Fehlern zu lernen, sich über die Erfolge zu freuen und allen, die nicht in dieser Stadt gebo­ren sind, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu zeigen.

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