Budapest und Wien. Technischer Fortschritt und urbaner Aufschwung im 19. Jahrhundert - Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs 9. - Beiträge zur Stadtgeschichte 7. (Budapest - Wien, 2003)

Zsuzsa Frisnyák: Verkehrslinien und räumliche Struktur Budapests

112 Reisen nach Wien zu dem gleichem Zweck nicht unterstützt wurden. Das Ziel des Staat war, den Reiseverkehr in die Hauptstadt zu lenken und ihn auch dort zu halten: Die Berechnung der Entfernung wurde bei jeder Durchfahrt in Budapest abgebrochen und fing dann erneut an. Interessanterweise zielte die Belebung des inländischen Fremdenverkehrs (künstlich unterstützt) vergebens in Richtung der Hauptstadt: Die unglaublichen Ergebnisse im Personentransport der Bahn (1890 betrug die Anzahl der ankommenden Passagiere 2,5, 1895 schon 4,7 Millionen), spiegelten sich in der Anzahl der Übernachtungen nicht wider.1 Ein anderes Charakteristikum des Fremdenverkehrs der Stadt war, dass sich der Anteil der aus Österreich (und insbesondere aus Wien) kommenden Nächtigungsgäste verkleinerte. Im Jahr 1885 kamen 23% der Fremden aus Österreich, 1910 betrug dieser Anteil nur noch 11%. Literatur: Károly VÖRÖS: Budapest története IV. [Die Geschichte Budapest, Bd. IV], Akadémiai Kiadó, Budapest 1978. Zoltán FÓNAGY, Deutsche Fabriken und Industrielle in Budapest am Ende des 19. Jahrhunderts, in: Deutsche in Budapest, Budapest 1999. 187-191. 1 Die Anziehungskraft der Hauptstadt für Arbeitskräfte wird von den billigen Fahrgebühren des Zonentarifs verstärkt: Aus Transsylvanien und aus Oberungam kommende Saisonarbeiter bauen die Stadt. Außerdem belebt der dynamisch wachsende Personentransport auch die Eisenbahnindustrie von Budapest, weil immer mehr Eisenbahnwaggons und Dampflokomotiven gebraucht werden.

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