Molnár Antal: Egy raguzai kereskedőtársaság a hódolt Budán - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 2. (Budapest, 2009)

A Bona–Bucchia Társaság története - A társaság budai működése és felszámolása

119 Die Geschichte der Liquidation nimmt schließlich mit der Heimkehr von Zamag- na und mit der Beglaubigung des Rechnungsbuches im Oktober 1598 ihr Ende. Za- magna ging dabei keineswegs leer aus, denn er erhielt seine Bezahlung von 1.100 Talern und konnte dank seiner Erfahrungen die Jahressteuer des Stadtstaates im Jahre 1600 nach Istanbul bringen (poklisar haraca).]1{) Die Bezahlung der Rückstände der Gesellschaft von Bona und Bucchia in Ragusa nahm hingegen noch Jahre in An­spruch.170 171 Offensichtlich wegen der Schulden des Verstorbenen waren die Witwe und ihr minderjähriger Sohn im Jahre 1598 gezwungen, ihr Haus in der Straße des Heiligen Thomas für 300 Dukaten an die Schatzmeister der Republik zu verkaufen und es dann für jährlich 12 Dukaten zu mieten. Der Sohn, Michele Bona, konnte das Haus erst 1623 vom Staat zurückerwerben.172 Der jüngere Bona betrieb mit Blick auf das Scheitern seines Vaters und dessen Geschäftspartners mit aller Gewissheit seine Geschäfte auf dem osmanischen Balkan und im osmanischen Ungarn viel vorsichtiger, wenn sich ihm hierzu überhaupt eine Gelegenheit bot. Angaben über ihn habe ich allerdings keine gefunden. In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts versuchte Ragusa mit zahlreichen Wirtschaftsrefor­men und Sparmaßnahmen, den immer schwerer wiegenden Wirtschaftsproblemen Herr zu werden. Die neue Wirtschaftspolitik ließ auch den Balkanhandel nicht außer Acht. Vor allem leitete Ragusa eine diplomatische Offensive gegen den Hafen von Spalato ein, die staatliche Kontrolle der Kolonie wurde viel straffer und auch der Senat intervenierte häufiger in die inneren Zwistigkeiten.173 Gegen Ende des 16. Jahrhun­derts zogen sich die Ragusaner aus zahlreichen kleineren und mittleren Niederlassun­gen auf dem Balkan zurück. Hierdurch wurde die Bedeutung der traditionell starken Kolonien, vor allem Sofia, Belgrad und Növi Pazar, weiter erhöht. Opfer dieser Strate­gie wurden Zentren, die früher einen bedeutenden Umsatz machten, wie das serbische Nis und das ungarische Ofen.174 Im Falle des Letzteren hatte es symbolische Bedeu­tung, dass die osmanischen Behörden fast gleichzeitig mit dem Verschwinden der ra- gusanischen Gemeinschaft im Jahre 1596 die christliche Kirche von Ofen in Besitz nahmen und in eine Dschami umwandelten.175 Das Scheitern der Gesellschaft von Bona und Bucchia gibt somit - über sich selbst hinausweisend - ein Beispiel für die 170 Popoviö: DubrovaCka arhivska grada [wie Anm. 13.], Bd. 3, S. 179, S. 182, S. 184-185, S. 226-227, S. 236, S. 238, S. 241, S. 251, S. 266-267. 171 Neben den vorgestellten Randbemerkungen der publizierten Kreditaufnahmen siehe: DAD Diversa Cancellariae Vol. 185, Fol. llOv, 212v; DAD Sententiae Cancellariae Vol. 161, Fol. 51 v; DAD Diversa Notariae Vol. 129, Fol. 172v-173r. 172 DAD Diversa Cancellariae Vol. 187, Fol. 212rv. 173 Vinaver, Vük: Dubrovaíka nova ekonomska politika poőetkom XVII. veka [Die neue Wirtschaftspolitik Ragusas Anfang des 17. Jahrhunderts], In: Anali Historijskog instituta u Dubrovniku, 5 (1956), S. 417^153; Dl Vittorio, Antonio: Finanze e moneta a Ragusa nell’etä delle crisi. Neapel 1983, S. 32-46. 174 Vinaver, Vuk: Period turske vladavine (XV-XVIII veka) [Das Zeitalter der Türkenherrschaft]. In: Mihajlo Mai.etic (Hrsg.): Növi Pazar i okolina [Növi Pazar und Umgebung], Belgrad 1969, S. 159-194, hierS. 172-177. 175 Fekete: Budapest [wie Anm. 2.], S. 87.

Next

/
Thumbnails
Contents