A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)

AUFSÄTZE

Zünften Organisationen bestanden, in denen sich Mitglieder gleicher Handwerkszwei­ge zusammenschlössen und die möglicherweise unter der Leitung von Beauftragten des Stadtherrn tätig waren. Solche waren wegen der Qualitätskontrolle vor allem im Lebensmittelhandwerk besonders notwendig. 17 Auf derartige, Ungarn betreffende Be­lege aus der Zeit vor der Bildung der Zünfte hat einst Emma Lederer hingewiesen. 18 Ich selbst habe eine eigene Studie zu diesem Thema verfasst 19 und möchte daher hier bezüglich der Diskussion um die Entstehung der Zünfte keine Stellung nehmen. Diese Frage ist deshalb für uns wichtig, weil in Artikel 6 des Zunftprivilegs der deutschen Fleischer zu Ofen, das am 2. Mai 1481 vom Ofener Stadtrat verliehen wur­de, Folgendes stand: „ Quod licet ab antiquo, ut habetur in littera Bele regis ipsi magis­tri carnifices omnes cutes de carnibus provenientibus in maccellis juxta carnes vendere deberent et non alibi. " (Trotz des Schmutzes und Gestankes wurde nun der Verkauf in ihren Häusern doch gestattet.) 0 Daraus könnte man auf einen von Adalbert (Béla) IV. (1235-1270) verliehen Zunftbrief schließen, vor allem auch deshalb, weil gemäß dem Privileg von 1481 der alte Zunftbrief verbrannt war und dieser angeblich anhand der Eintragungen im Stadtbuch erneuert wurde. 21 Das Anfang des 15. Jahrhundert verfasste Ofener Gesetzbuch beruft sich mehrfach auf die Urkunde von Adalbert IV. Auch sein Artikel 105 enthält, obwohl es den Herrscher nicht erwähnt, die obige Bestimmung. 22 Kann man aber der Authenti­17 ENGEL, Die deutsche Stadt [wie Anm. 7], S. 87-89, S. 153-154. 18 LEDERER, EMMA: A legrégibb magyar iparososztály kialakulása [Die Bildung des ältesten ungarischen Gewerbestandes]. In: Századok, 62 (1928),' S. 492-528, S. 632-645. 19 KUBINYI, ANDRÁS: Die Anfänge des städtischen Handwerks in Ungarn. In: GEREVICH, LÁSZLÓ/SALAMON, ÁGNES (Hrsg.): La formation et le développement des Métiers au Moyen Age. (Ve - XlVe siècle). Budapest 1977. S. 139-153. Die Studie erschien auch in einem meiner Sammelbände, woraus ich im Folgenden zitiere: KUBINYI, ANDRÁS: König und Volk im spätmittelalterlichen Ungarn. Städteentwicklung, Alltagsleben und Regierung im mittelalterlichen Königreich Ungarn (= Studien zur Geschichte Ungarns, 1). Herne 1998, S. 6-22. 20 Hauptstädtisches Archiv Budapest (BFL), XV. 5. Urkundensammlung aus der Zeit vor Mohács (= XV. 5.), Nr. 3. Zur Quellenpublikation siehe Quellen II, Nr. 10. Mit der Transkription der Urkunde befasse ich mich im Folgenden noch. 21 Ebenda. Die Fleischer baten darum, ihr verbranntes Privileg „de tabula civitatis nostre ac aliis antiquis libertatibus in litteris regalibus de opere mechanicorum confectis" zu erneuern. Unter „tabula civitatis" verstanden sie das Stadtbuch. (Budapest történetének okleveles emlékei [Urkundliche Überlieferungen aus der Geschichte vo;: Budapest]. Zusammengestellt von BERNÁT L. KUMOROVITZ (= Monumenta Diplomatica Civitatis Budapest). Bd. III/2. Budapest 1987, S. 73, Nr. 821: „ad tabulam seu librum civitatis conscribere"). 22 MOLLAY, KARL (Hrsg.): Das Ofner Stadtrecht. Eine deutschsprachige Rechtssammlung des 15. Jahrhunderts aus Ungarn (= Monumenta Historica Budapestinensia, I). Budapest 1959, S. 101, Nr. 105: „Dy Maister fleischagkerr süllen ir fiech anderswo slahen nicht, das auf der gemain slachprugken pey der Tonaw, vnd das sol geschehen altzeit pey dem schon leichten tag. Auch sülien sy haut oder dy leder, also vor dem vleisch, vntter den vleisch pengken vnd nyndert anderswo verkauften. Wer do wider thuet, vnd dar mit erfunden wirt, der soll Verliesen dy haut, vnd sol verpiiest werden dem gericht mit einem gesmeidigen [lewt] lot Silbers." Ungarische Übersetzung: Buda város jogkönyve [Gesetzbuch der Stadt Ofen]. Publiziert von LÁSZLÓ BLAZOVICH und JÓZSEF SCHMIDT (= Szegedi Középkortörténeti Könyvtár, 17). 2 Bde. Szeged 2001, hier Bd. 2, S. 370-371. Im Folgenden nehme ich Bezug auf die Ausgabe von MOLLAY.

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