A budai mészárosok középkori céhkönyve és kiváltságlevelei - Források Budapest közép- és kora újkori történetéhez 1. (Budapest, 2008)
Előszó
VORWORT Mit dem vorliegenden Werk, das eine gemeinsame Publikation des Hauptstädtischen Archivs Budapest und des Budapester Historischen Museums darstellt, hält der Leser ein einzigartiges mittelalterliches Quellenmaterial über die Fleischerzunft zu Ofen (Buda) in seinen Händen. Die Quellen befanden sich in der Aktensammlung der Pester Fleischerzunft und der Ofener Fleischerzunft bzw. - seit 1872 - im Aktenbestand ihres Rechtsnachfolgers, der Handwerksvereinigung der Fleischer des I.-III . Budapester Bezirks und seiner Umgebung. Gegenwärtig werden sie zusammen mit dem gesamten Aktenmaterial der Handwerksvereinigung im Hauptstädtischen Archiv Budapest (BFL) aufbewahrt (Signatur: XV. 5., Urkundensammlung aus der Zeit vor Mohács, Nr. 3-11.). Dieses besonders wertvolle Quellenmaterial, das - in einzigartiger Weise einen außerordentlich wichtigen Aspekt des mittelalterlichen Stadtlebens von Budapest vorstellt, untergliedert sich in zwei Teile. Das mittelalterliche Zunftbuch der Fleischer (1496) 1500-1529(1538, 1695)(BFL, XV. 5. Nr. 8.) stellt-nahezu-dieeinzige Quelle über das Leben der hauptstädtischen Zunftbürgerschaft im Spätmittelalter dar. Sie enthält zahlreiche wichtige Angaben über die Tätigkeit der Fleischereien der Zunft und verfugt über eine außerordentlich bedeutsame Namensliste der Zunftmitglieder. Auch ihre topographischen Daten sind von größtem Quellenwert. Diese Quellen, dieund hierbei handelt es sich um einen Ausnahmefall - in ihrem organischen Zusammenhang erhalten geblieben sind, beleuchten die spätmittelalterliche Stadt- und Zunftgeschichte Ungarns auf eine unvergleichliche Weise. Bereits Mitte der 1910er Jahre hatte man im Zuge eines von Dezső Csánki geleiteten Projekts zur Erschließung der mittelalterlichen Quellen von Budapest die Absicht verfolgt, das Zunftbuch zu publizieren. Aus dem Material stellte dann Béla Borsody-Bevilaqua im Jahre 1931 eine erste Quellenausgabe zusammen (A budai és pesti mészáros céhek ládáinak okiratai 1270-1872. Az ipartársulat és az ipartestület története 1873-1930 [Urkunden der Zunftladen der Fleischerzunft zu Ofen und Pest 1270-1872. Geschichte der Handwerksvereinigung und des Handwerksgremiums 1873-1930]. Bd. 1. Budapest 1931.). Diese Publikation erreichte allerdings nicht einmal das wissenschaftliche Niveau der damaligen Zeit, ganz zu schweigen davon, dass der Verfasser anstelle einer fachmännisch angefertigten Quellenpublikation nur eine ungarischsprachige Übersetzung der Urkunden bzw. kurze und fallweise lateinische Zitate sowie - im Falle des Zunftbuches - nur paraphrasenartige Übersetzungen vorlegte. Diese sind aufgrund der darin eingeführten unwissenschaftlichen und irreführenden Termini technici größtenteils nicht zu verwenden. István Baraczka, Mitarbeiter am Hauptstädtischen Archiv Budapest, erstellte in den 1960er Jahren - im Rahmen der von ihm geleiteten Arbeiten zur Quellenerschließung des „Redaktionsausschusses Geschichte von Budapest" - eine Transkription des Zunftbuches mit wissenschaftlichem Anspruch. Aus verschiedenen