Aggházy Kamil: Budavár bevétele 1849-ben II. - Budapest Történetének Forrásai (Budapest, 2001)

Okmánytár

zu vernageln, und sich ebenfalls in die Festung zu verfügen. Die 13. und 15. Compagnie nahm ihren Weg durch den Schlossgarten, - da jedoch mehrere feindliche Ba[talli]ons in der Festung bereits eingedrungen waren, so kamen diese beiden Compag[nien] derart in Front und rücken ins feindliche Feuer, dass sie beinahe aufgrieben wurden. Der heldenmüthige H[au]ptm[ann] Pölland, Lieutenant] Biedler u. Müller der 15-ten, Ob[er]l[ieutenan]t Schäfer u. Bellmond der 13. Compagnie, fielen durch feindliche Kugeln durchbohrt, an der Spitze ihrer Abtheilungen, - der Verlust an Mannschaft beider Compagnien war hier bedeutend. Die übrigen Compagnien verfügten sich durchs Wasserthor in die Festung, und vermochten nur mit schwerer Mühe sich durchzuhauen, da der Feind bereits 14 Ba[talli]ons stark in der Festung eingedrungen war; - bei dieser Gelegenheit fiel Ba[talli]ons-Adjutant Lieutenant] Greku und Olsewski (letzterer starb nach einigen Tagen in Folge seiner Verwundung.) Die in wenigen Abtheilungen zusammengeschmolzene Besatzung zog sich während den immer wüthender gewordenen Strassenkampfe bis an die Ferdinands-Caserne in der Nähe des Wiener Thors zurück. Hier wurde sie umrungen, und von den, von allen Seiten vorgerückten Feinde ohne Pardon niedergemacht, über 100 Mann verloren an dieser Stelle ihr Leben, der Rest des Baons wurde gefangen, Lieut. Jahn und Rosenberg starben während der Belagerung, letzterer wurde durch eine Granate zerschmettert. Während des Strassenkampfes in der Festung begab sich Oberst Alnoch zur Kettenbrücke und sprengte sich durch eigenhändige Feuerlegung der auf derselben stehenden 4 Pulverkisten in die Luft, tödtete jedoch früher noch einen Honved durch einen Pistolenschuss, der mit gefällten Bajonette auf ihn losgehen wollte. Der Verlust ist bedeutend, und zwar hat das 3. Ba[talli]on Wilhelm allein 10 tode und 7 gefangene Offiziere, jener der Mannschaft dürfte sich an Tode, Verwundeten und Vermissten gegen 300 belaufen. Sämtliche Offiziere verloren ihre Pferde samt Hab und Gut. Gegen 9 Uhr war die Erstürmung zu Ende, und der Würgengel des Todes und der Verwüstung Hess hier fürchterliche Spuren zurück. - Die Festung gliech einem aufgebrochenen Sarg. - In der mit Brand und Pulverdampf geschwängerten Luft konnte man kaum athmen. Das Pflaster war mit Scherben, Glas, Granatsplitter und Schutt bedeckt, in engen Gassen und auf den Basteien herum lagen blutig erstarrte Leichnahme, und wenn man von dieser Seite das Auge von einem wegwendete, stolperte beim ersten Tritt der Fuss über einen zweiten und dritten. 354

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