Mikrotörténelem: vívmányok és korlátok. A Hajnal István Kör Társadalomtörténeti Egyesület 1999. évi miskolci konferenciájának előadásai - Rendi társadalom - polgári társadalom 12. (Miskolc, 2003)
Von einigen Elementen abgesehen, ist die Charakterisierung der historischen Figur erstarmlich konstant geblieben. Das liegt aber weniger an der hinter den politischen Aussagen stehenden „ewigen Wahrheit" als vielmehr daran, daß die Ziele der politischen Eliten ähnlich waren: Die Nation als ein Kollektiv zu definieren, dessen zeitlich weit zurückliegende Geschichte, mit anderen Worten: interpretierte Vergangenheit, Bedeutung für die Gegenwart hat. Der Irrtum der Eliten in beiden Fällen war, daß sie zu sehr der Propaganda vertrauten, zu wenig der konkreten Politik. Wenn diese schief läuft, dann wird die beste Propaganda zur Farce. Man denke nur an die Wiedereinführung der Szent Jobb-Prozession 1988 oder die 40-Jahresfeiern in der DDR 1989, in beiden Fällen führte der Versuch der herrschenden Eliten, die verlorengegangene Legitimation wiederzugewinnen, eher zu einer Beschleunigung ihres Imageverlustes. Ihr zweiter Irrtum besteht darin, daß die Motivation der Teilnehmer von Propagandaveranstaltungen keine Rückschlüsse auf deren kollektive Identität erlauben. Damit hängt der dritte Irrtum der Machthaber zusammen: Sie glauben, sie können die Struktur und die Elemente der Erzählung der nationalen Vergangenheit vollkommen kontrollieren und für ihre eigenen Zwecke einspannen. Doch weil diese Erzählungen stets widerspenstige Elemente enthalten, wie etwa der mystisch-religiösen Subtext des Sankt-Stephan-Kultes oder die säkularisierte Erlösrmgshoffmmg des Freiheitskampf-Mythos, stellen sie auf lange Sicht ein in der kollektiven Erinnerung verankertes Moment der Unsicherheit dar. Daher ist es nicht verwunderlich, daß Szent István vollkommen, die Helden von 1848 weitgehend aus der Propaganda der 1949 gegründeten Volksrepublik verdrängt wurde. Aber schon 1956 erkämpften sich die Aufständischen, wie György Gyarmati gezeigt hat, ihr Recht auf Erinnerung für kurze Zeit zurück imd erschütterten damit die Fundamente der stalinistischen Diktatur. 15 15 Gyarmati György: Március Hatalma - A Hatalom Márciusa. Fejezetek március 15. ünneplésének történetéből. Bp. 1998.