Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)

BARANYA MEGYE A RÓMAI KORBAN Fülep Ferenc—Sz. Burger Alice - Zusammenfassung zum II. Teil

disch—markomannisch — sarmatischen Kriege eine drastische Veränderung, die — wie wir schon bei der Verbergung der Münzfunde an mehreren Stellen andeuteten — fast das ganze Komitat erschütterten, blühende Siedlungen, darunter auch die Stadt Sopianae, verwüsteten. Dieser Verwüstung fielen auch die in der Frontlinie gelegenen Limeslager an der Donau zum Opfer. Der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Gebiets setzten die Kriege ein Ende. Der Geldverkehr ging zurück. Nach der Verwüstung waren die Limeslager, die Städte und Siedlungen wiederauf­gebaut, obwohl der Wiederaufbau sogar im Falle einer Stadt mit städtischem Charak­ter, wie Sopianae war, nur unter ärmlichen Umständen erfolgen konnte. Die Spuren der mit Lehm bestrichenen Mauern zeugen von dieser Tatsache. Das Gebiet bzw. So­pianae konnten sich von den markomannischen Kriegen kaum erholen, als sie 259—260 einer erneuten feindlichen Vernichtug zum Opfer fielen. Die Roxolanen stiessen von Eszék her — über die Drau — auf der Strasse Mursa —Sopianae vor, sie brannten die Stadt Sopianae nieder und drangen nach Norden zum Balaton vor. Bis zum Ende des Jahrhunderts erholte sich das Gebiet von der feindlichen Verwüs­tung wieder, und um 296 traten in der Verwaltung, und damit im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben dieses Gebiets grosse Veränderungen ein. Kaiser Diokletian teilte nämlich Pannonién statt zwei in vier Teile, und wurde auch das Verwaltungs­zentrum, der Sitz des Statthalters (praeses) der Provinz Valeria, die sich parallel mit der Donau erstreckte, hierher verlegt. In der Provinzhauptstadt Sopianae begann man mit einer grosszügigen Bautätigkeit. Für diese Zeit kann der Bau der am Anfang des 4. Jahrhunderts entstandenen grossen Gebäude angenommen werden. Der Münzverkehr erlebt vom letzten Drittel des 3. Jahr­hunderst an im ganzen Gebiet des heutigen Komitats Baranya einen grossen Aufschwung. Diese Tatsache dürfte mit dem Wiederaufbau der durch die Kriege verwüsteten Provinz im Zusammenhang stehen. Um diese Zeit wurden auch eine Gegenfestung und eine Brückenkopfbasis in Lugio ausgebaut. Am Ende des 3. Jahrhunderts besuchte Kaiser Diokletian die Siedlung Dunaszekcso, was ebenfalls von der anwachsenden wirt­schaftlichen und militärischen Bedeutung dieses Gebiets zeugt. Vom 3. Jahrhundert an wurde die Konzentration der Grundbesitze schneller, und bildeten sich grössere Grund­besitze aus, wie z. B. die grossen Villen (villa rustica) in Hosszúhetény oder in Mecsek­jánosi waren. Am Anfang des 4. Jahrhunderts ging im Leben unseres Gebiets eine grundlegende ideologische Veränderung vor sich: Für diese Zeit kann nämlich der Beginn der Ver­breitung des Christentums nördlich der Drau angenommen werden. Die reichen alt­christlichen Gräberfunde und Grabbauten zeugen davon, dass sich die führende Schicht der römischen Gesellschaft auch in der Stadt Sopianae der neuen Religion bekennt — die reichen Kaufleute, Handwerker, Beamte, Offiziere und Grundbesitzer wurden An­hänger der neuen Religion. Es gibt aber bezüglich des ganzen Komitats kein einheit­liches Bild, da sogar noch in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts die Bevölkerung der entwickelteren Siedlungen mit städtischem Charakter eine gesonderte Gruppe bilden und in erster Linie unter diesen die sich der altchristlichen Religion bekennenden vor­kommen. Das Fundmaterial der provinziellen Siedlungen mit dörflichem Charakter weicht von dem der oben erwähnten ab, da hier altchristliche Denkmäler entweder in einer geringen Anzahl oder überhaupt nicht vorkommen. Dies beweist, dass die Bewohner von Siedlungen dörflichen Charakters (pagi) sogar in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts „heidnisch" (pagani) blieben. Der zweiten Hälfte bzw. dem letzten Drittel des 4. Jahrhunderts drückte der wirt­schaftliche Rückgang seinen Stempel auf. In den Jahren um 370 herum kamen keine neuen Gelder mehr ins Gebiet, die Gelder, die bis dahin im Umlauf waren, waren ver­mutlich noch einige Zeit im Gebrauch. Dies bedeutete, dass in den Dörfern und Städten die Marktproduktion zurückging und die Stelle der Geldwirtschaft nahm wieder der pri­mitivere Tauschhandel ein. Schriftliche Quellen zeugen davon, dass die kaiserliche Macht 379 nach der Nieder­lage in der Schlacht Hadrianopolis gezwungen war dem barbárén Druck an der Donau nachzugeben, und es wurde, einem Vertrag entsprechend, ins Drau — Save Zwischen-

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