Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)
BARANYA MEGYE A RÓMAI KORBAN Fülep Ferenc—Sz. Burger Alice - Zusammenfassung zum II. Teil
Das Gebiet Pannoniens wurde von der römischen Verwaltung in zwei Teile geteilt: der östliche hiess PANNÓNIA INFERIOR, der westliche PANNÓNIA SUPERIOR. Die Bevölkerung setzte sich aus zwei Grundschichten zusammen: aus den hier angetroffenen Elementen der Eingeborenen und den eingewanderten Südwestpannoniern sowie Norditalikern. Etwa in die ersten Jahrzehnte des 2. Jahrhunderts kann der Umbau der entlang der Limes stehenden früheren Erdlager in Steinlager sowie die komlette Errichtung des Grenzschutzsystems datiert werden. Ebenfalls zu dieser Zeit entfaltete sich die städtische Kultur in Sopianae, wurden die grossen öffentliche Gebäude gebaut. Dieser Abschnitt des 2. Jahrhunderts war bis zum Ausbruch der quadisch —markomannisch-sarmatischen Kriege auch in unserem Gebiet die Epoche der Blüte und der wirtschaftlichen Erstarkung. Die römische Verwaltung bestellte an die Spitze der Gemeinschaft der örtlichen Bevölkerung aus den Offizieren der der Limes entlang stationierten Truppen ausgewählte Präfekten, aber es kann auch als allgemein geltende Praxis angenommen werden, dass die Römer die Aristokratie der Eingeborenen — die lokale führende Schicht — in ihren Dienst stellten, und die Gemeinschaft der Eingeborenen unter Aufsicht dieser stand Zu den wichtigsten Existenzquellen der eingeborenen Bevölkerung gehörte vermutlich der Ackerbau und die Viehzucht, es gibt aber Anzeichen dafür, dass hier auch Wein- und Obstbau sowie Forstwirtschaft getrieben wurden. In Sopianae kann eine breite Skala von Handwerkern nachgewiesen werden, es kommen aber vermutlich auch in der Provinz Ziegelbrenner, Töpfer, Schmiede, Wagner, sowie Handwerker, die eine primitive Bronzeindustrie treiben usw. vor. In Sopianae entwickelte sich wegen der zentralen geographischen Lage der Stadt ein reger Handel, davon zeugt die aus Aquilea stammende Kaufmann —Familie Caesernius, die hier lebte. Als grössere Siedlung mit Stadtcharakter kann ausser Sopianae im Gebiet des Komitats allein Nagyharsány angesehen werden. Die dritte wichtige Siedlung war Dunaszekcso, die aber von den beiden anderen dadurch abwich, dass sie eine Siedlung militärischen Charakters war, wo in erster Linie das als Basis des Militärs dienende Lager, der Hafen und der Brückenkopf eine Rolle spielte. Neben den Lagern gab es natürlich auch eine Siedlung bürgerlichen Charakters (canabae), die als Wohnsitz der Familienangehörigen des Militärs, der Handwerker und Kaufleute diente, doch spielte sie neben dem Militärlager eine zweitrangige Rolle. Uns liegen keine schriftliche Beweise vor, ob der Stadt Sopianae das Stadtrecht (municipium) zugesprochen war, doch können wir dies nach dem Entwicklungsstand und nach ihrer späteren Ernennung zu Provinzhauptstadt mit fast völliger Bestimmtheit vermuten. Im Komitat Baranya weist nur eine ganz geringe Zahl der Grabsteine oder anderer Denkmäler die Namen von Veteranen (ausgedienten Soldaten) auf. Man dürfte daraus schliessen, dass die Veteranen im gesellschaftlichen Leben der hiesigen Städte — im Gegensatz zu anderen Siedlungen Pannoniens — keine grosse Rolle spielten. In unserem Gebiet vom hauptsächlich kleinbauerlichen Charakter konnten nach der Eroberung schon im 1—2. Jahrhundert mittlere und Grossgrundbesitze vorhanden sein. Davon zeugen die zahlreichen Reste kleinerer bzw. grösserer Villenwirtschaften, die wir oben erwähnt haben. Ein echtes Latifundiumssystem bildete sich aber weder in Form von privaten Grossgrundbesitzen noch in Form von kaiserlichen Latifundien aus, da uns kaum Denkmäler bekannt sind, die die Namen von Sklaven oder Freigelassenen verewigt hätten. Wie in den anderen römischen Provinzen, bezahlte die Urbevölkerung die verschiedenen Steueren, sie hatte Blutzoll zu entrichten, Soldaten zu stellen, Gertreide, Wein, Obst und Gemüse für das Militär anzubauen und es mit Schlacht- und Zugvieh zu beliefern. Das Römische Reich wurde von Soldaten und Offizieren niedrigeren und höheren Ranges, den Steuereintreibern, den Angestellten der Geheimpolizei, den Beneficiariern, je einem hochrangigen Priester des Kaiserkults und den zeitweise hier einen Besuch abstattenden allmächtigen kaiserlichen Statthaltern vertreten. Auch die für die innere und äussere Sicherheit verantwortliche, schlagkräftige Armee war anwesend. In die friedliche Entwicklung unseres Gebiets brachten die 167 ausgebrochenen qua-