Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1980. (Pécs, 1981)
TANULMÁNYOK ÉS DOKUMENTUMOK BARANYA MEGYE NEMZETISÉGEINEK TÖRTÉNETÉRŐL - Német nyelvű összefoglaló: Dr. Seewann Gerhard
sierung des neuen Systems entfaltet wurde (2. Kapitel). Für die Ausführung und Wirksamkeit dieser Verwaltungsmassnahmen erwies sich eine entsprechende Brachialgewalt als unbedingt notwendig, die auch die öffentliche Sicherheit und damit zugleich die Funlotion der Amtsorgane garantierte. Deshalb behandelt die Studie auch kurz die Einrichtung der Baranyer Gendarmerie und deren Tätigkeit, die Gegensätze und die Zusammenarbeit unter der Gendarmerie und den Komitatspanduren und die speziellen Sicherheitsmassnahmen für einzelne Schichten der Bevölkerung. Abschliessend wird auf die Verwaltungsmassnahmen eingegangen, die zur Bändigung der „Übergriffe" von Seiten der von der Leibeigensdhaft befreiten Bauern ergriffen wurden (3. Kapitel). Im Gesamtergebnis scheint es so, als habe sich die Komitatsbevölkerung beruhigt. In Wirklichkeit jedoch bedrückten Apathie und Enttäuschung die Gemüter. Die Bevölkerung liess das neue System gewähren, das ihnen aufgezwungen wurde, ohne sich aber mit diesem zu identifizieren. IV. TEIL Studien und Dokumente zur Geschichte der Nationalitäten im Komitat Baranya Béla Krisztián und György Timár: Angaben zu den ungarisch—slowakischen kulturgeschichtlichen Beziehungen (György Papanek). Diese Studie erhellt einen bisher kaum bekannten Farbflecken im kulturellen Leben vön Pécs und der Baranya im 18. Jahrhundert. Es handelt sich um die slowakischen kulturellen Beziehungen von Pécs und Baranya, die mit den grossangelegten Importerfordernissen von Klerikern und Intellektuellen im Zuge der Neuorganisation nach der Türkenzeit verwurzelt sind. Der Zustrom der slowakischen Intel'lektuellenschichte hatte zum Ergebnis, dass diese das slowakische Kulturleben in unserem Komitat in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht nur rezipierte, sondern bereits aktiv mitgestaltete. Eine solche Entfaltungsmöglichkeit ergab sich, als das Werk des Bischofs Klimó, des hervorragenden Förderers der Kultur is der Stadt Pécs, schon ausgereift war. Klimó interessierte sich lebhaft für die slawischen Probleme und begründete das erste slawistische Zentrum in Ungarn in seiner Umgebung mit solchen Persönlichkeiten wie István Szalágyi, dem Sekretär von Klimó und späteren Theologieprofessor in Pécs sowie György Papanek, dem Pfarrer von Olasz. In der Zeit des nationalen Erwachens der Slowaken — im Jahre 1777 — setzte nämlich Szalágyi die Auseinandersetzung um die Ethnogenese der Slowaken und deren Beziehung zum Grossmährischen Reich in Bewegung. Mit seinen diesen Disput auslösenden Thesen und seiner für den Nationalismus bezeichnenden Kritik griff er bestimmte Lehren des barocken slawischen geistigen Bewusstseins an. Damit zog er rasch die Abneigung der slowakischen Intellektuellen und Kleriker auf sich. Sehr schnell reagierte er mit seinem vor 200 Jahren, nämlich 1780 erschienenen Buch, das zugleich die erste slowakische Geschichte darstellte. Das Buch von Szalágyi wird noch in diesem Jahr erscheinen, in seiner Neuausgabe wird auch Papanek mitberücksichtigt. Der Streit zwischen Papanek und Szalágyi fand in der Baranya keine Fortsetzung. Zur gleichen Zeit trat zuerst im Jahre 1784 der Prager Dobner, später sodann der Pressburger Szklenár gegen die Konzeption von Szalágyi auf, damit in Verbindung steht die schwere Auseinandersetzung zwischen dem Lehrer der Universität Buda, István—Katona und Szklenár, die nur durch den Tod des Letzteren ein Ende fand.