Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer

Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute

Vie/ GunUke/ uonci frühmittelalterliche/ Hdrtotyraphie/ uwd/ die/ Karten/ dieiey Kaamey Einer Darstellung des Karpatenbeckens begegnet man erstmals unter den Denkmälern der antiken Kartographie, auf den Landkarten des achtbändigen geographischen Werkes des Alexandriners Klaudios Ptolemaios [87-150], - Als Teil bzw. Grenzgebiet des Römischen Reiches erscheint auf mehreren Blättern das Gebiet des späteren Ungarn. Auf der 1507 entdeckten, fast einen Meter langen und etwas über dreißig Zentimeter breiten Kopie aus dem 12. Jahrhundert einer römischen Straßenkarte aus dem 4. Jahrhundert ist - dank der christlichen Pilgerbewegungen ins Heilige Land - das Gebiet des Karpatenbeckens der schmale Streifen entlang der Donau und Save, der den wichtigeren Straßen Transdanubiens und Siebenbürgens und einigen Siedlungen Platz bietet. (Dieser Reiseführer des Straßennetzes des Römischen Reiches wird nach seinem ersten Besitzer Tabula Peutingeriana genannt.) Die im Jahrhundert nach der Landnahme, am Ende des 10. Jahrhunderts, entstandene angelsächsische Psalter-Weltkarte, der Cottonian, bezeichnet die das Karpatenbecken einnehmenden Ungarn als zum Volk der Hunnen gehörig (hunorum gens). Auf der im deutschen Kloster Ebstorf gefundenen Karte aus dem 13. Jahrhundert steht jedoch bereits verzeichnet, dass das einstige Land der Hunnen Ungarn sei (Pannonia inferior quae nunc Ungaria). Die Benennung Ungarn - Ungaria - kommt hier erstmals auf einer Landkarte vor. Auf zweien von den Portolanen (Windstrahlenkarten) des 14. Jahrhunderts, auf der Karte von Angelo Dalorto und in dem berühmten Katalanischen Atlas des Abraham Crespes von Mallorca [13.-13..] tauchen ungarische Siedlungen auf. Am Ende des 15. Jahrhunderts kommen in den beiden Mappen von Henricus Martellus Germanus [1480-1496] über Mitteleuropa und die Balkanhalbinsel in den Ungarn darstellenden Teilen 140 Ortsnamen und sonstige geographische Namen vor. (Interessanterweise wird der Balaton/Plattensee auf der Balkankarte noch „palus“, d. h. Sumpf, auf der Mitteleuropakarte bereits „lacus“, d. h. See, genannt.) 4

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