Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer
Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute
das Kartographische Unternehmen (heute Cartographia GmbH). Dieses staatliche Amt koordinierte - nach mehrfacher Umstrukturierung und Namensänderung - bis 1990 die Vermessungs- (Kataster- und topographischen Kartierungs-) und kartographischen Arbeiten. 1950 begann die Honvédarmee eine zwei Jahre dauernde Berichtigung der Karten im Maßstab 1 : 25 000, aber der technische Wert der Kartenserie war unbefriedigend, sodass 1953-1959 eine erneute landesweite Vermessung vorgenommen wurde. Diese Karten entsprachen den Vorschriften des Warschauer Vertrages und waren auf Grund ihrer Geheimhaltung im Geist der damaligen Zeit für das Zivilleben praktisch unzugänglich. Vie/ yfoíle/ Kartographie^ Das historische Ungarn vollendete nach dem Abzug der Türken im 18., vor allem aber im 19. Jahrhundert die wissenschaftliche Kenntnisnahme und Vermessung des Landes. Bei dieser Arbeit wurden viele, häufig den Weltmaßstab erreichende oder ihn sogar bestimmende, Fachkartierungen durchgeführt. Seit dem Vormärz (1825-1848), zumeist in der Zeit zwischen dem Ausgleich mit Österreich (1867) und dem Friedensvertrag von Trianon (1920), wurden die wissenschaftlichen (geologischen, geophysischen, wasserwirtschaftlichen, bodenkundlichen, landwirtschaftlichen, biogeographischen, volkskundlichen usw.) Kartenwerke des historischen Ungarn geschaffen, die bis heute wirkungsvoll der wissenschaftlichen Kenntnis des Landes und der Nachfolgestaaten dienen. Die Ergebnisse der Kartographie wurden vom Unterricht vermittelt. Für die Veröffentlichung der handgezeichneten Karten fehlte ein Kartenverlag. Den ersten Versuch dazu unternahm 1789 Demeter Görög [1760-1833] mit finanzieller Beihilfe von Fürst Miklós Esterházy [1765-1833], In seinem kleinen Betrieb entstanden unter Mitarbeit von Sámuel Kerekes [f1800] die Hadi és Más Nevezetes Történetek (Militärische und andere namhafte Geschichten); später erschienen als Beilage der Zeitung Magyar Hírmondó 20 im Kupferstich gefertigte und handgemalte Kontinent-, 13