700 Jahre Schweiz

I. Einführung

Schweiz, zumeist Erwerbungen Philipps des Kühnen (1363-1404). Purpur­rot sind die späteren habsburgischen Besitzungen dargestellt. Am unteren Ende der Karte werden die Namen der 26 Schweizer Kantone angeführt. In Klammer dahinter wird das Beitrittsjahr zur Eidgenossenschaft angegeben. Lit.: Handbuch der Schweizer Geschichte, 2 Bände (2. Auflage Zürich 1980); Gerhard Herm Der Aufstieg des Hauses Habsburg (Düsseldorf 1991). S 2 Panorama der Habsburg [um 1815] Kolorierte Lithographie; 42 cm x 50,5 cm HHStA Kartensammlung Schweiz Es ist müßig, darüber nachzugrübeln, ob es in der europäischen Geschichte noch einen zweiten Fall gibt, bei dem der Begriff so sehr vom äußeren Erscheingsbild abweicht, wie beim Wort „Habsburg“. Kein alter oder neuer Reiseführer kann es wagen, die bescheidene Anlage auf dem Wülpelsberg bei Brugg im Aargau zu übergehen; nahezu jeder erwähnt in diesem Zusammen­hang auch die weltweite Bedeutung dieses Herrschergeschlechtes, um dann anzuschließen, daß außer einigen Mauern, einer Burgschenke und der schönen Aussicht nichts Bemerkenswertes zu bieten sei. Mit dem letzterwähnten Punkt - der schönen Aussicht - besticht auch das vorliegende Panorama. Es stellt die Habsburg mit Burgfried, Palas und vier weiteren Räumen im Grundriß dar; im weiteren Abstand davon kippt die Darstellung sofort in den Rundblick von der Terrasse im oberen Stockwerk um. Es wird getreulich jedes Dorf, jeder Fluß, jeder Hügel vermerkt; im Süden (hier links) reicht die Aussicht bis zu den Schneegipfeln des Berner Oberlandes. Die kleinen Rundbilder in den Ecken bringen Ansichten der Habsburg von Südwesten (links oben), von Nordosten (rechts oben), Bad Schinznach (links unten) und des Inneren Hofs von Schinznach (rechts unten). Das heutige Aussehen der Habsburg unterscheidet sich kaum von jenem im frühen 19. Jahrhundert. Die Habsburg wurde nach alter Überlieferung um 1020 von Graf Radbot und seinem Bruder Bischof Werner von Straßburg zur Sicherung des Besitzes zwischen Aare und Reuß begründet; der Erste, der sich nach diesem Sitz nannte, war Otto II. (gestorben 1111). Das eigentliche Herkunftsland der Familie war wohl eher das Oberelsaß, doch blieb der Name Habsburg seit dem 12. Jahrhundert mit der Familie verbunden. Im 12. und 13. Jahrhundert wurde die Anlage zu einer Doppelburg ausgebaut, diente aber stets nur ganz kurz als Residenz. Seit 1415 war sie im Besitz des Kantons Bern; im 17. Jahrhundert war der östliche Teil schon ganz verfallen; am westlichen Teil - der heutigen 12

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