700 Jahre Schweiz
I. Einführung
erregen. Einer raschen Ermüdung durch Gleichförmigkeit soll außerdem durch eine abwechslungsreiche Abfolge der Objekte unter Einbeziehung farbiger Elemente (Zeichnungen, Miniaturen, bunte Siegelschnüre) und dreidimensionale Kleinkunst (Siegel, Siegelkapseln) begegnet werden. Zusätzlich sollen buchstaben- und zeilengetreue maschinschriftliche Transkriptionen von entscheidenden Textstellen den Versuch erleichtern, durch paralleles Lesen auf die alten Schriftzüge „umzusteigen“. Der Einstimmung auf das im Mittelpunkt stehende Nachbarland dienen ausgewählte Landkarten des Kriegsarchivs, von denen die schönste als teppichartiger Untergrund für die Siegel der Urkantone an einer Urkunde des Haus-, Hof- und Staatsarchivs auf dem Katalogumschlag und dem Plakat verwendet wurde. Die Dokumente führen uns von dem Zeitpunkt, als die Habsburger nach Österreich kamen, also noch vor dem Bündnisbrief von 1291, bis in die jüngste Vergangenheit, als sich Österreich und die Schweiz in der EFTA zusammenfanden. Die kollegiale Hilfe aller Mitarbeiter und der intensive Einsatz der Autoren läßt sich am wissenschaftlichen Katalog ermessen, der über die Ausstellungsdauer hinaus einen bleibenden Beitrag zur Aufarbeitung österreichischschweizerischer Geschichte bilden soll. Lit.: Die Eidgenossen und ihre Nachbarn im Deutschen Reich des Mittelalters, hg.v. Peter Rück, unter Mitwirkung von Heinrich Koller (Marburg an der Lahn 1991) S. 10. Th 1 Habsburgs Besitzungen in der Schweiz Graphischer Entwurf Christian Sapper Ausführung Michael Urbanek Die deutschen Könige geboten in der Schweiz nicht über ein einheitliches Land, sondern über zahlreiche kleine und kleinste geistliche und weltliche Herrschaften. Die Habsburger wurden im 13. Jahrhundert die bedeutendsten Dynasten im Südwesten des Reiches. Durch eine umsichtige Erwerbspolitik hatten sie ein stattliches, einigermaßen zusammenhängendes Territorium, das sich vom Elsaß über Straßburg zum Breisgau und von dort zum Thurgau, Aargau und Zürichgau hinüberzog, geschaffen. Als Inhaber von Grafschaften, Vogteien, Lehen, Reichsgut und Eigengüter besaßen sie fast die gesamte fruchtbare und ebene Nordschweiz. Ihr Stammsitz, die angeblich 1020 errichtete Habichtsburg oder Habsburg, lag auf dem Wülpelsberg, einer Erhebung südlich des Zusammenflusses von Reuß und Aare. Sie wären wohl die Landesfürsten der Schweiz geworden, wenn nicht der zu Beginn des 13. Jahrhunderts eröffnete Gotthardpaß die Aufmerksamkeit des Kaisers Friedrich II. auf die Waldstätte Uri, Schwyz und 10