Österreichische und europäische Geschichte in Dokumenten des HHStA
Hauptraum (Nr. 1–344)
29 Perg., saec. XVI, 39 Folien: HS. Böhm Suppl. 1332, Sign, weiß 1096, fol. 2V und 3r. — Die Handschrift besitzt eine Widmungsinitiale und ornamentalen Schmuck vom selben Meister, der die im Archiv des Ordens vom Goldenen Vlies befindlichen beiden Prachtbände „De la Toison d’Or“ von Guillaume Filastre ausgestattet hat. Sie dürfte als Geschenk des Herzogs Ende 1473 in den Besitz der Habsburger gelangt sein, als in Trier über die geplante Heirat der Erbtochter Karls des Kühnen, Maria, mit Maximilian I. verhandelt wurde. Diese Heirat ist erst nach dem Tod des Herzogs 1477 zustandegekommen. 70. 1477 September 17, Brügge. Testament der Herzogin Maria von Burgund zugunsten ihres Gemahls, Erzherzog Maximilians von Österreich, dem sie für den Fall ihres kinderlosen Todes ihre Fürstentümer und ihr sonstiges Vermögen mit Vorbehalt der Verfügung über 200.000 Gulden für Legate vermacht. Orig., Perg., mit dem Siegel Marias: Familienurkunden Nr. 735. — Das Testament ist von Maria und ihrer Stiefmutter, der verwitweten Herzogin Margarethe von (York-) Burgund, unterzeichnet. Marias Vater, Karl der Kühne, war zu Beginn des Jahres 1477 in der Schlacht bei Nancy gefallen. Der größte Teil des Erbes gelangte gegen den Willen Frankreichs in den Besitz Maximilians. Maria starb 1482 bei einem Jagdunfall und hinterließ Maximilian zwei Kinder, Philipp und Margarete. 71. 1495 Jänner 20, Antwerpen. König Maximilian I. und Francisco de Rojas, Gesandter des Königs Ferdinand und der Königin Isabella von Spanien, schließen eine Eheverabredung zwischen dem Sohn Maximilians, Erzherzog Philipp von Österreich, und der Tochter des spanischen Königspaares, Infantin Johanna. Orig., Perg., mit den Siegeln des Königs und Franciscos de Rojas: Familienurkunden Nr. 838. — Die Unterschriften sind eigenhändig. Maximilian ließ sich erst 1507 eine Unterschriftsstampiglie anfertigen. — Durch die „spanische Heirat“ kam Spanien an das Haus Habsburg (vgl. Nr. 72), das damit