Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 32. (Budapest, 2018)

György NÉMETH: Die Briefladen von Sámuel Bíró von Homoródszentmárton und Klára Dániel von Vargyas. Zwei Kabinettschränke mit besonderem Aufbau aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts

Mal eine in jeder Hinsicht entspre­chende Analogie angetroffen. (Abb. 7,— 8.) Im Gegensatz zum Möbelstück in unse­rer Sammlung gab es jedoch an jenem Kunstobjekt keine Spuren vom nachträgli­chen Umbau oder Veränderungen, sodass man auf den Fotos dieses herausragende Kunstobjekt der Sekler Nation in ihrer ur­sprünglichen Schönheit bewundern kann. Die reichen Eisenbeschläge des Möbel­stücks stechen sofort ins Auge, in Bezug auf die Verzierungen der Marketerie er­kennt man - im Vergleich zu seinem Pen­dant - die neueren Richtungen des Ba­rocks.15 Damit eröffnet das Auftauchen dieses Kunstobjektes bis jetzt ungeahnte Möglichkeiten für die Forschung. Eine Wende in der Forschung nach dem Ursprung des Aufbaus brachte die Entde­ckung, dass jene Varianten der im 17. Jahr­hundert auf deutschem Sprachgebiet aufge­kommenen Kleinmöbel, der so genannten Reiseapotheken als Vorbild für die Anferti­gung der Briefladen gedient haben könn­ten, die mit Hilfe eines speziellen Mecha­nismus zu den Kabinettschränken ähnli­chen Möbelstücken umgewandelt werden konnten. Der Ursprung dieses Mechanis­mus ist wahrscheinlich in Augsburg zu su­chen. 16 (Abb. 9.). In Bezug auf die beiden Briefladen muss jedoch betont werden, dass mit der Herstellung dieses Gegenstan­des - infolge der neuen Funktion (abwei­chend von der der Reiseapothekenkiste) 9. Reiseapothekenkasten von Matthias Baur II., Augsburg, um 1680-81 © Foto: VAN HAM Fine Art Auctioneers / Sasa Fuis 42

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