Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 30. (Budapest, 2016)

Nadine FINSTERWALD: Gewirkte Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard. Eine Untersuchung der zwei Tapisserien aus dem Kunstgewerbemuseum in Budapest

Meer, stehst unbeeindruckt bei der rasenden Scylla, und zeigst keine Furcht vor dem Schreckenszepter. “) Szene 4: Lactatio, Kuperstich nach Antonio Tempesta, 1587. Die vierte und letzte Szene der ersten Tapisserie weist sehr große Unterschiede auf, wobei sich die Frage stellt, ob es sich bei diesem Stich tatsächlich um die Vorlage gehandelt hat.25 Gloriosae Virginis ubera in contemplatione exugit. Iui. Roscij. („ ln der Andacht wird er an der Brust der ruhmreichen Jungfrau gesäugt. [Gedicht] des Julius Roscius. “) Die Inschrift über dem Bildfeld enthält ein Zitat aus dem Canticum Canticorum VII: DABO TIBI VBERA MEA IN CANTICA CANTICORVM CAP. VII („Ich werde dir meine Brust geben für das Hohelied“) Virginis intento meditatur pectore partum, Vtque humiles artus induit ipse Deus, Pre sibi uisus fragrantia mella tenere Virgineis cum lac hausit ab uberibus Hinc merito quidquid scripsit praedulce vide[tur,] Oreque de niveo lactea dicta [??] („Er denkt mit angestrengtem Sinn über die Geburt der Jungfrau nach und, wie Gott selbst in die niedere Gestalt eingegangen ist, da schien er plötzlich vor sich duftenden Honig zu halten, als er dann Milch von der jungfräulichen Brust schöpfte. Daher scheint zu recht, was auch immer schrieb, so süß, und von seinem blassen Mund [fließen] Worte wie Milch. “) Szenen der zweiten Tapisserie Szene 1: Bernhard heilt seinen kranken Oheim Gaudrich, Kupferstich nach Antonio Tempesta, 1587, Zentralbibliothek Luzern. Lib. I. Cap. X. Gualdrico avunculo licet sua argueret miracula sanitatem reddit. Iulij roscij („ Er gibt seinem Onkel Galdrich, auch wenn dieser seine Wundertaten geschmäht hatte, die Gesundheit zurück. [Gedicht] des Julius Roscius. “) Die Inschrift über dem Bildfeld bezieht sich auf das Matthäus-Evangelium, in dem beschrieben wird, wie Jesus die Schwiegermutter von Petrus heilte: ET TETIGIT MANVM EIVS ET DIMISIT EVM26 FEBRIS ET SVRrEXIT. (Matth. Cap. 8) („ Und er berührte seine Hand und befreite ihn vom Fieber und half ihm auf”) Stat supplex aetate grauis Gualdricus, et orat Pellat qui exili corpore morbus erat: Et quamquam arguerat Patris miracula sancti. Redditur, & uegetat languida membra uigor. Quid mirer magis, amissam reparasse salutem Aut illi modicam non nocuisse fidem? („ Vom Alter bedrückt steht Galdrich flehend da und bittet ihn, er möge die Krankheit vertreiben, die in seinem schwachen Körper war. Und obwohl er die Wunder des Heiligen Vaters geschmäht hatte, wird es ihm gewährt, und [neue] Kraft lässt die schlaffen Glieder wieder aufleben. Worüber soll ich mich mehr wundern: dass er die 91

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